Cookie-Einstellungen

Bericht
17.05.2021
Drucken

"Gute Meinungsforschung lässt sich nicht durch konventionelle Methoden durchführen"

Digitaler Austausch mit Frau Janina Mütze, Gründerin und Geschäftsführerin von Civey zum Thema Umfrageanalyse im Superwahljahr
©None

Zum Auftakt teilte Mütze ihre Erfahrungen aus dem Gründungsprozess ihres digitalen Markt- und Meinungsdatenunternehmens Civey. Durch einen innovativen Analyseprozess und ein einzigartiges Anreizsystem habe man es geschafft, schnell Marktführer im Bereich der digitalen Meinungsforschung zu werden – sowohl im Bereich der Kundenreichweite als auch der Technologie. Zu den Kunden von Civey gehören politische Parteien, Unternehmen, Verbände und Ministerien, so die Gründerin.

 

Anschließend präsentierte Mütze einige ausgewählte Umfrageergebnisse rund um die anstehenden Wahlen im Bund sowie in Berlin. So habe die anfänglich hohe Zufriedenheit mit dem Corona-Management für einen Höhenflug der CDU gesorgt, der im Zuge der zweiten und dritten Welle langsam beendet wurde. Dass die Grünen zwischenzeitlich an der CDU vorbeigezogen sind, sei jedoch nicht zwangsläufig ein temporärer Trend. Bereits seit mehreren Jahren sei ein stetiger Aufwärtstrend erkennbar, so Mütze. Dabei sei vor allem die Kompetenzvermutung zu wahlentscheidenden Themen auffällig. Zwar seien die Befragten weiterhin fest davon überzeugt, dass die CDU in Sachen Wirtschaftskompetenz die Nase vorne habe, das Thema Wirtschaft hat jedoch für die meisten Wähler keine so große Bedeutung mehr. Als wichtigstes Thema definiert ein Großteil der Befragten inzwischen den Umwelt- und Klimaschutz – und sieht die Kompetenz, diese Herausforderung zu bewältigen, am ehesten bei den Grünen.

 

Auffällig sei vor allem auch, dass die SPD bei keinem Kernthema mehr deutlich in Führung liegt, was die Kompetenzeinschätzung angeht. Auch habe die Partei im Gegensatz zur CDU kaum von der positiven Einordnung des Coronamanagements profitieren können. Augenscheinlich haben die meisten Wähler diese Erfolge der CDU zugeschrieben, so die Vermutung der Gründerin. Im Gegensatz dazu schafft es die FDP weiter, sich als Digitalpartei zu präsentieren – ein Großteil der Befragten hält sie hier für besonders kompetent.