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Bericht
18.06.2018
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"Wir entlasten nicht die, die entlastet werden müssen - nämlich die Unternehmen"

Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Wohnen SE, Michael Zahn, kritisierte insbesondere die politischen Rahmenbedingungen, die es den Unternehmen schwer machen würde: „Wir müssen uns um das Angebot kümmern, nicht erst um die Nachfrage – in Deutschland wir reine Regulierungspolitik betrieben“, so Michael Zahn. Zu einer Verbesserung der aktuellen Lage fordert der Vorstandsvorsitzende des Aktienunternehmens „good corporate governance“.
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Als Beispiel nannte er den Aufstieg des von ihm geführten Unternehmens. „Wir hatten 2007 ein schwieriges Umfeld, keine Berechenbarkeit und keinen Ertrag, blickte Michael Zahn zurück. Daraufhin habe er sein Unternehmen umgekrempelt: „Leadership bedeutet, eine klare Linie und eine Perspektive aufzuzeigen – ich vermisse eine einheitliche Konzeption bei der politischen Elite und sehe bei ihr den größten Risikofaktor für eine erfolgreiche Zukunft“. Gleichzeitig nahm er auch die Bürger in die Pflicht, denen es nach Michael Zahn an einer DNA fehle, der Definition einer Good Governance – viele Entscheidungen würden hingenommen werden.

Im Hinblick auf die Wohnungswirtschaft kritisierte er die Administration. Es seien laut Koaltionsvertrag 1,5 Millionen Wohnungen vorgesehen zu bauen, so Michael Zahn, „diese werden aber nicht gebaut“.  Der Vorstandsvorsitzende könne dies nicht verstehe, wo Wohnen doch ein Grundbedürfnis sei. „Warum zahlt man in Schleswig-Holstein 6,5 Prozent, in Berlin 6 Prozent, Grunderwerbsteuer? Wer erwirbt da Grundbesitz?“ fragte der Immobilienexperte in die Runde. Als Lösungsansätze sieht Michael Zahn eine Entlastung seitens des Staates auf den Steuersatz, um Grundstücke zu erwerben als auch der Aufbau von Vermögen: „Wenn der Spitzensteuersatz bei 60.000 Euro greift, könnte das schwierig werden“, bilanzierte Michael Zahn. Schlussfolgernd blickte der Vorstandsvorsitzende voraus und war sich sicher, dass die Wohnungen sich weiter durch die Urbanisierung verknappen würden.