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Bericht
22.10.2024
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Janusz Reiter und Dr. Josef Braml über die Wahlen in den USA

Nach dem Schicksalstag für Europas Zukunft werde die EU mehr in Sicherheit investieren müssen, so die Referenten beim Wirtschaftsrat Berlin-Brandenburg.
©©Jens Schicke

Am 22. Oktober 2024, und somit ziemlich genau drei Wochen vor den Wahlen in den USA, diskutierten die Mitglieder des Wirtschaftsrates Berlin-Brandenburg über eine Fragestellung: „Wie transatlantisch bleiben wir – wie viel europäischer müssen wir werden?“

Auf dem Podium saßen Janusz Reiter, ehemaliger polnischer Botschafter in Deutschland und den USA, sowie Dr. Josef Braml, Politikwissenschaftler und USA-Experte. Moderiert wurde die Veranstaltung von Rüdiger Kuhn, Vorstandsvorsitzender der CEMEX Deutschland AG.

Die Stimmung in den USA tendiere entgegen allen Umfragen zu Trump, analysierte Dr. Josef Braml. Bei den Prognosen für das Trump-Lager habe es immer eine Unterschätzung gegeben. Dies sei sowohl 2016 als auch 2020 der Fall gewesen. Deutschland solle sich also auf einen Präsidenten Trump einstellen. Wichtig sei es daher, mehr Verantwortung bei der Sicherheitsarchitektur Europas zu übernehmen.

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Carina Kozole, Managing Director und Chief Risk Officer bei der N26 AG

Botschafter a. D. Janusz Reiter warb für einen pragmatischen Umgang mit den USA. Polen habe im Gegensatz zu Deutschland einen weniger emotionalen Bezug zu Washington. Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA seien nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Westintegration viel intensiver gewesen als dies in Polen der Fall war. Er betonte die Bedeutung der Europäischen Union als Stabilitätsgarant in Europa. Unabhängig vom Wahlausgang in den USA werde die EU, vor allem Deutschland, mehr in die Sicherheit investieren müssen. Die USA wendeten sich zunehmend dem strategischen Rivalen China zu und diese Lücke müsse geschlossen werden. Er glaube an die Stärke Europas.

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Foto: ©Jens Schicke