Ausbildungsfonds verschleiert das wahre Problem!
Der Bremer Senat muss zu seiner verfehlten Bildungspolitik stehen
Bremen, 31.01.2023: Der Wirtschaftsrat Bremen erneuert seine Kritik an dem heute vom Bremer Senat eingebrachten Gesetzesentwurf zum Ausbildungsfonds. „Mit diesem Instrument wird keines der dringenden Probleme am Ausbildungsmarkt gelöst“, kritisiert der Landesvorsitzende Jörg Müller-Arnecke. „Der Senat muss sich stattdessen ehrlich machen und zu seiner seit Jahrzehnten verfehlten Bildungspolitik stehen. Denn wenn jährlich 600 Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen und ein Großteil der übrigen Abgänger große Defizite beim Lesen, Schreiben und Rechnen haben, liegt die Ursache für den Mangel an geeigneten Auszubildenden eindeutig im Bremer Schulsystem. Jetzt die Unternehmen des Landes für dieses Versagen zur Kasse zu bitten, ist eine Bankrotterklärung des Senats und der Bremer Bildungspolitik.“
Müller-Arnecke führt weiter aus: „Wenn der Senat schon den Mangel in der Ausbildung erkannt hat, wieso behebt er ihn dann nicht während der Schulzeit, anstatt im Anschluss einen teuren und aller Wahrscheinlichkeit nach ineffizienten Reparaturbetrieb mit Förder- und Nachhilfeangeboten durch Unternehmensgelder zu finanzieren?“ Auch dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass die Abgabe einen Standortnachteil für Bremer Unternehmen im Vergleich zum niedersächsischen Umland bedeute. Ferner seien noch nicht einmal Details der Umlage geklärt: Ab welcher Betriebsgröße soll sie gelten? In welcher Höhe? Gibt es eine Staffelung?
„Wir kritisieren sowohl das Vorhaben als Ganzes als auch die handwerklichen Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung“, ergänzt Müller-Arnecke. Den angekündigten Schritt der Handelskammer Bremen, eine Klage gegen das geplante Vorhaben einzureichen, könne er daher gut nachvollziehen und unterstütze diesen Schritt voll und ganz.