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Bericht
17.10.2023
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Bremen & Nordniedersachsen: Eine Region mit enormem Potenzial für einen nachhaltigen Energiestandort

Einigkeit beim Nordwestdeutschen Energiesymposium: Die Region kann zum nachhaltigen Energiestandort Nr. 1 in Deutschland werden.
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Das Nordwestdeutsche Energiesymposium in Bremerhaven der Landesverbände Bremen und Niedersachsen hat Vertreter der regionalen (Energie-)Wirtschaft und der Politik an einen Tisch geführt, um über Möglichkeiten und Hindernisse zu beraten, auf die Unternehmen bei der Umsetzung der politisch forcierten Energiewende stoßen.

Als Moderatoren führten Dirk Briese, Vorsitzender der Landesfachkommission Energie und Umwelt in Bremen, und Markus Lesser, Vorsitzender der Landesfachkommission Energiewirtschaft in Niedersachsen, gemeinsam durch den Abend. Als Podiumsgäste konnten sie dabei Enak Ferlemann (ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär a.D. beim Bundesminister für Digitalisierung und Verkehr), Martin Bialluch (Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation), Michael Appelhans (CEO der Rhenus Ports GmbH & Co. KG), Frank Hohlweg (COO Primary der AcelorMittal GmbH Bremen) und Kilian Würsig (Senior Projektentwickler Wasserstoff bei der HAzwei GmbH) begrüßen.

Angesprochen auf die Realisierbarkeit der ambitionierten Ausbauziele in puncto regenerative Energieträger verwies Enak Ferlemann darauf, dass der Nordwesten Deutschlands hierfür im Grunde beste Voraussetzungen biete: „Wenn eine Region das kann, dann diese.“ Dies gelte aufgrund des Windreichtums sowohl für die Erzeugung von grüner Energie als auch für deren Transport, der durch die hervorragende Anbindung an die Häfen möglich sei. Zudem herrsche unter der hiesigen Bevölkerung eine breite Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren vor.

Wenngleich diese Einschätzung unter den Anwesenden breite Zustimmung fand, kamen auch Defizite zur Sprache, die der energetischen Transformation aus Unternehmenssicht aktuell entgegenstehen.

Zuvörderst wurden hierbei die vorherrschenden regulatorischen Rahmenbedingungen moniert. So stimmten die Teilnehmenden mit Martin Bialluch darin überein, dass Genehmigungsverfahren für den Bau von On- und Offshore-Windkraftanlagen dringend vereinfacht, beschleunigt und vereinheitlicht werden müssten. Angeregt wurde, nach dem Vorbild der USA eine Clearingstelle einzurichten, die Nichtgenehmigungen  durch kommunale Verwaltungen überprüfen und ggf. revidieren kann. Priorität wurde somit der Schaffung eines regulativen Rahmens seitens der Politik eingeräumt, der die Innovationsfähigkeit der Energieunternehmen unterstützt und so einen wirtschaftlich attraktiven Markt schafft.

Ferner gaben Michael Appelhans wie auch Kilian Würsig zu bedenken, dass Unternehmen bei der Produktion von grünem Wasserstoff als zukunftsträchtiger Energiequelle auf kostengünstigen Strom angewiesen seien. Nötig seien daher ein Zusammendenken von Wärme- und Stromplanung sowie die anfängliche Bereitstellung öffentlicher Mittel, um einen wettbewerbsfähigen Markt für jene regionalen Industriebetriebe möglich zu machen, die auf eine CO2-neutrale Produktion umstellen. Auch der Aufbau einer entsprechenden Energieinfrastruktur verlangt ihnen zufolge nach einer Beteiligung der öffentlichen Hand.

Abschließend betonten die Teilnehmer, dass der Umbau der Energieerzeugung auf regenerative Quellen als „Generationenaufgabe“ zu betrachten sei und daher einer Langfristperspektive bedürfe. So verwies Frank Hohlweg bezüglich der angemahnten regulatorischen Weichenstellungen auf die Notwendigkeit eines breiten, über Wahlperioden hinausreichenden politischen Konsenses, um  Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen zu schaffen.