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Pressemitteilung 22.08.2022
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Die Baubehörde muss agiler werden!

Dr. Stefan Woltering: Geld allein reicht nicht; die Einstellung muss sich ändern

Bremen, 22.08.2022: Der Wirtschaftsrat Bremen unterstützt das angekündigte Förderprogramm für mehr Wohnraum in Bremen, insbesondere auch die Initiative, im Segment zwischen Sozialwohnungen und freiem Wohnraum eine bestehende Lücke für die Mittelschicht zu füllen Zugleich stellt er aber fest, dass mit mehr Geld allein die allgemeine Wohnungsknappheit nicht beseitigt werden kann. „Was wir auch brauchen, ist eine modernere und projektbezogene Organisation innerhalb der Baubehörde“, sagt Dr. Stefan Woltering, Vorsitzender der Landesfachkommission Immobilien, Bau und Stadtentwicklung beim Wirtschaftsrat Bremen. „Mehr Geld allein wird daher nicht ausreichen. Die Verwaltung ist in ihrer Stab-Linienorganisation zu wenig agil, Baubewilligungen dauern nach wie vor zu lange. Bauanträge müssen z.B. nach wie vor in fünffacher Ausfertigung in Papierform eingereicht werden, die Digitalisierung kommt zu langsam voran. Auch die Abstimmung unter den einzelnen Abteilungen wird oftmals nicht parallel, sondern nacheinander abgearbeitet, Vorgänge dauern deshalb einfach zu lange. Diese Hemmnisse kann die Bauverwaltung auch ohne teures Förderprogramm jederzeit angehen und verbessern.“

Woltering moniert zudem die seiner Meinung nach mangelnde Ausweisung von Bauland. Hinzu kommt, dass Bauvorhaben, wie jene um das Bundesbankgelände, zeitlich verzögert werden, weil Bürgerinitiativen den Klageweg ausreizen. „Investoren werden von solchen Verzögerungen abgeschreckt. Dabei sind es gerade die privaten Investoren, die bedarfsgerecht jene Wohnungen bereitstellen, die so dringend benötigt werden, insbesondere eben auch Wohnraum für Familien. Hier sind mehr marktwirtschaftliches Denken und vielleicht eine konsequentere Haltung „pro Bauen“ in der Verwaltung erforderlich. Verdichtetes innerstädtisches Bauen bei weniger Flächenversiegelung geht eben nur nach oben und sollte nicht an der Höhe der Kirchtürme scheitern. Marktteilnehmer sollten weniger ausgebremst werden.“