Energiewende kann nur gemeinsam gelingen und fordert mutige Entscheidungen!
Wirtschaftsrat Bremen sieht große Chancen für Region Norddeutschland und mahnt vor allem schnelle Umsetzung an
Bremen, 24.11.22: Um die Energiewende und die damit verbundene Transformation der Wirtschaft zu bewältigen, fordert der Wirtschaftsrat Bremen die Beteiligten aus Politik und Wirtschaft dazu auf, stärker als bisher gemeinsam zu handeln und sich auf die jeweils eigenen Stärken zu konzentrieren. Dazu gehöre insbesondere, der Wirtschaft die notwendige Handlungsfreiheit einzuräumen und Hindernisse zu beseitigen, um Vorhaben in kurzer Zeit und effizient umsetzen zu können. Das ist eines der Ergebnisse der Diskussionsrunde zwischen Unternehmern und den energiepolitischen Sprechern der in der Bremischen Bürgerschaft vertretenen Fraktionen, die im Rahmen der Landesfachkommission Energie und Umwelt des Wirtschaftsrates Bremen stattfand.
„Wir sehen nach wie vor zu viele regulatorische Einschränkungen, die es insbesondere mittelständischen Unternehmen erschweren, ihre Flexibilität und Geschwindigkeit voll zu entfalten“, stellt der Kommissionsvorsitzende Dirk Briese fest. „Viele Teilnehmer der Diskussionsveranstaltung konnten anschaulich belegen, wie Vorschriften den konkreten Ausbau von Wind- und Solarenergie deutlich erschweren.“ Als Beispiele führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fehlende Baugenehmigungen für Windkraftanlagen auf Firmengrundstücken sowie Verzögerungen des Netzanschlusses einsatzbereiter Photovoltaikanlagen an. Sogar der verlangte Rückbau (an einem unproblematischen Standort) wurde vorgebracht.
„Dabei sehen wir in der Energiewende aber vor allem große Chancen, insbesondere für die Region Norddeutschland. Eine gelungene Umstellung von Unternehmen auf Wasserstoffbetrieb kann Signalwirkung haben für andere Industrien, die sich im Norden ansiedeln. Industrie folgt Energie – und dabei geht es um den Aufbau einer neuen Branche“, ist der Energieexperte überzeugt. Die Wertschöpfungspotenziale seien riesig, was eine derzeit durchgeführte Studie schon jetzt zeige.
Hierfür aber müsse die Politik zügig verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die Unternehmen eine langfristige Planung ermöglichten: „Aus der Umsetzung und der Durchführung muss sich der Staat dann aber heraushalten“, fordert Briese. Laut Ansicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Verwaltungen hier zu langsam und zu träge. Die Liste der genannten Versäumnisse, mangelnder Geschwindigkeit und fehlender Rahmenbedingungen ist lang und beinhaltet beispielsweise die Nutzung öffentlicher Bremer Gebäude als Standorte für Photovoltaikanlagen. Unternehmen würden hier deutlich mehr zustande bringen als die bisher erfolgten drei Installationen der städtischen Immobilien Bremen. „Man muss sie nur lassen“, sagt Briese.