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Pressemitteilung 26.04.2023
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Fehlende KITAs sind ein negativer Wirtschaftsfaktor!

Müller-Arnecke: Die Kita-Versorgung im Land Bremen gleicht einem Dilemma

Bremen, 26.04.2023:  Angesichts der aktuellen Protestbewegung gegen die Unterversorgung in den Kindertagesstätten des Landes Bremen fordert der Wirtschaftsrat Bremen eine zügige politische Lösung und einen massiven Ausbau des Betreuungsangebotes.

„Unsere Kinder leiden unter einer massiven Betreuungslücke. Allein im kommenden Jahr werden etwa 5.400 Kita-Plätze im Land Bremen fehlen. Insbesondere die frühkindliche Bildung stellt jedoch einen wichtigen Schlüsselfaktor für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg dar“, kritisiert Jörg Müller-Arnecke, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Bremen. „Es ist in diesem Zusammenhang wichtig, klar und deutlich zu benennen, dass es sich hierbei um ein massives Planungsversagen der Behörde zu Lasten der Kinder, Eltern und Arbeitgeber handelt. Durch dieses Gebaren der staatlichen Behörden werden dem Arbeitsmarkt dringend benötigte Fachkräfte entzogen, da die Eltern sich verstärkt der häuslichen Versorgung der Kinder widmen müssen. Die betroffenen Kinder erleiden wiederum pädagogische Defizite, da sie keine oder eine unzureichende fachgerechte Betreuung erhalten.“

„Des Weiteren verzeichnet Bremen unter den Stadtstaaten den größten Anteil fehlender Plätze: In Berlin liegt die Unterversorgung bei sieben Prozent, in Hamburg bei drei Prozent, in Bremen hingegen bei 13 Prozent“, stellt Müller-Arnecke fest. „Es ist daher nicht zu leugnen, dass der amtierende Senat seine Ziele zum Ausbau der Kinderbetreuung klar verfehlt hat.“

Der Wirtschaftsrat Bremen schlägt daher vor, KITAs auch in Gewerbegebieten und damit arbeitsplatznah zu errichten. Private Träger und Betriebskindergärten müssten wohlwollend begrüßt und finanziell unterstützt sowie Baugenehmigungsverfahren verschlankt werden. Personalengpässe könnten durch eine verstärkte Ausbildung, die Zulassung von Hilfskräften und die Anwerbung von Erziehern aus anderen Branchen wie dem Tourismus abgemildert werden.