Wieviel Gewerbegebiet verträgt Bremerhaven?
Am 5. Mai 2020 organisierte der Landesverband Bremen des Wirtschaftsrates erneut eine Veranstaltung in digitaler Form. In der Videokonferenz mit fast 30 Teilnehmern analysierte Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven, zusammen mit Nils Schnorrenberger von der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH die Potenziale der Bremerhavener Gewerbeflächenentwicklung. Durch die Konferenz führten André Kiwitz aus der Sektion Bremerhaven und Dr. Barbara Rodewald, Landesgeschäftsführerin des Wirtschaftsrates in Bremen.
Zu Beginn des Austausch gaben Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven, sowie Nils Schnorrenberger von der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH je einen kurzen Impuls-Vortrag mit ihrer Einschätzung zum aktuellen Stand der Bremerhavener Gewerbeflächenentwicklung.
Dr. Fonger betonte, dass trotz oder gerade wegen Corona strategische Fragen hinsichtlich des Bremerhavener Strukturwandels zu klären seien. Dank des voranschreitenden Ausbaus der neuen Ost-West Verbindung könne sich Bremerhaven mitsamt offensiven Zukunftsperspektiven strategisch als neues Ausbildungs-, Forschungs- und Gewerbe Cluster positionieren. Ein mittel- und langfristiger Ausblick auf Hafenentwicklung und Co. sei allerdings ebenso vonnöten.
Nils Schnorrenberger erläuterte, welche Flächen Bremerhaven zur Verfügung stünden und pflichtete Dr. Fonger in seiner Beurteilung bei, dass interkommunale Flächen insbesondere gen Südosten zukünftig immer wichtiger würden, auch wenn noch keine Flächenknappheit in Bremer Ausmaßen vorhanden sei. Nicht nur wenn es um die Kooperation der Länder ginge, wäre die Zeit von der ersten Kontaktaufnahme der Unternehmen zu Behörden bis hin zum ersten Spatenstich jedoch deutlich länger, als sich viele Gewerbetreibende leisten könnten und wollten, so Schnorrenberger. Zudem müsse man vermehrt auf das Gesamtkonzept Stadtentwicklung schauen, damit etwaige Unternehmensansiedlung durch Fachkräfte und Forschungszentren untermauert würden.
Trotz des Fokus auf Bremerhaven machten beide Referenten wiederholt deutlich, dass es galt zukünftige Potenziale zusammen mit Niedersachsen nicht nur zu erkennen, sondern auch zu ergreifen – und das zeitnah. Ein bedeutender wirtschaftlicher Knotenpunkt sei eben von seinen An- und Verbindungen abhängig.
Eine ausführliche Zusammenfassung des Impulsvortrags sowie der Fragen und Antworten zum Thema Potenzialentwicklung der Bremerhavener Gewerbeflächen ist für die Mitglieder des Wirtschaftsrates des Landesverbandes Bremen in der VIP Lounge der Homepage abrufbar.