Cookie-Einstellungen

Bericht
28.01.2021
Drucken

Onlinehandel gegen Lockdown-Leid: Ein wirksames Mittel?

Im Gespräch mit den Brüdern Besnik und Besar Bilalli. Die Gründer der solution25 UG führen eine E-Commerce-Argentur, die Projekte zur Entwicklung von Webshops, Webseiten und Webapps von der ersten Idee bis zum erfolgreichen Launch betreut.
©None

Auch ohne die Lockdown-Maßnahmen haben Unternehmer es schwer, ihre Kunden zu halten oder neue hinzuzugewinnen. Da liegt der Gedanke nahe, mit einem Onlineshop im Netz präsent zu sein. Das kann doch nicht so kompliziert sein. Ein IT affiner Enkel oder Praktikant lässt sich sicher finden, der das im Handumdrehen umsetzt. Oder? Welche Hürden es jedoch gibt und welche Fehler zu vermeiden sind, war Thema auf einer Digital-Veranstaltung des Jungen Wirtschaftsrates Bremen. Besar und Besnik Bilalli, Gründer und Inhaber der Solution25 UG, erläuterten, wie nicht nur Hersteller und Händler sondern auch Dienstleister von einer professionellen Internet-Präsenz mit angeschlossenem Shop-System profitieren können.  

 

Die beiden Brüder, 1992 mit ihren Eltern aus dem Kosovo nach Deutschland geflohen, beschäftigen heute ein 24-köpfiges Team in Bremen und Pristina. Die Projektleitung, Konzeptionierung, Strategieberatung und das Online-Marketing finden in Deutschland statt; Design, Datenpflege und die Entwicklung von Webseiten, Webshops und Webapps erfolgen von Kosovo aus.

 

Ein starkes und kontinuierliches Wachstum kennzeichnet den Onlinehandel. Kontakte, auch zu Dienstleistern, werden mittlerweile online gesucht, wobei der Zeitmangel der Kunden eine entscheidende Rolle spielt. Am Beispiel einer Hausverwaltung in Bremen zeigten die Experten anschaulich auf, wie ein Konfigurator durch maximal 3 Fragen an den Website-Besucher einen belastbaren Lead generiert, dem dann das persönliche Gespräch mit dem Vertriebsmitarbeiter folgt. Entscheidend dabei seien neben einer perfomanten und klar strukturierten Website der authentische Auftritt des Unternehmers mit hochwertigen, persönlichen Fotos sowie der regionale Ansatz.

 

Doch der beste Onlineshop nützt nichts, wenn er im Internet nicht gefunden wird. Daher sei die zweite Komponente des Erfolgs eine konsequente Suchmaschinenoptimierung (SEO). Häufigste Fehler hierbei seien fehlende Geduld, fehlende Kontinuität, mangelnde SEO-Optimierung der Website selbst, lange Ladezeiten der Seite und eine unzureichende mobile Ansicht.

 

Zum Gesamtauftritt gehöre heute zudem die Präsenz in den Sozialen Medien, so Besar und Besnik Bilalli. Auch hier komme es auf Kontinuität und auf eine hochwertige Darstellung an.

 

Am Beispiel einer Schmuckdesignerin zeigten die Brüder, wie wichtig professionelle Fotos der Produkte sind. Für eine optimale Abwicklung des Kaufvorgangs sei zudem eine One-Step-Check-Out-Kasse entscheidend, bei der der Kunde alle Angaben des Bestellvorgangs und seine Bezahldaten auf einen Blick sieht und nicht durch häufige Weiterleitung die Geduld verliert und den Vorgang abbricht. Häufige Fehler von Neueinsteigern ins Online-Geschäft seien zudem eine mangelnde Mitbewerber-Analyse, fehlende Kenntnis der eigenen Zielgruppe, mangelnde Spezialisierung und die fehlende Skalierbarkeit von Prozessen (durch Server, Lager und Mitarbeiter).