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Bericht
02.03.2020
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Politisches Abendgespräch mit Frank Imhoff MdBB

Im Anschluss an die Landesmitgliederversammlung lud der Wirtschaftsrat Frank Imhoff MdBB, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, als Ehrengast zum politischen Abendgespräch ein. Imhoff betonte in seiner Rede, dass der Wirtschaftsrat der CDU eine Bereicherung für die Parteienlandschaft und Demokratie sei, da „es ohne Wirtschaft nicht geht.“
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Zu seinen Zielen als Präsident führte er an, dass er sein Amt neu interpretieren möchte. Zwar habe sein Vorgänger Christian Weber knapp über 20 Jahre mit seiner offenen Art das Amt positiv geprägt, dennoch ist es Imhoff wichtig, als Präsident der Bürgerschaft politikverdrossene Bürger zurück in die Politik zu holen. „Die Sorgen der Menschen müssen verstanden werden. Wenn die Bürger das Gefühl haben, dass das geschieht, dann sind sie vielleicht auch bereit, Dinge aus Sicht der Politiker zu sehen.“ Dieses gegenseitige Verständnis versuche er unter anderem durch sein Format „Kollege Präsident“ zu erreichen, bei dem er vor Gesprächen mit Unternehmen im Land Bremen zunächst eine volle Schicht mit den Mitarbeitern als Praktikant absolviere. Sein Fazit bisher: Durch den direkten Kontakt im Unternehmen zeige sich häufig, dass Mitarbeiter und Geschäftsleitung häufig ähnliche Probleme haben. Als Beispiel führte er hier vor allem Ärger mit der Bürokratie an.

 

Zur Rot-Grün-Roten Koalition führte Imhoff an, dass es aufgrund der hohen Altlasten von Rot-Grün schwer wird, die geplanten Wunschprojekte umzusetzen. Wenn bei diesem geringen Spielraum „Dächerbegrünung von Bushaltestellen, Entkriminalisierung von Schwarzfahren und der Gender-Stern in den Bürgerschaftsprotokollen die oberste Priorität der Koalition ist, dann sei das definitiv die falsche Art Akzente zu setzen“, so Imhoff.

 

In Bezug auf das Thema Wirtschaft sieht Imhoff vor allem das Problem der begrenzten Anzahl verfügbarer Flächen im Land Bremen. Eine „Willkommenskultur“ für neue Unternehmen ist in Bremen im Gegenzug zu Achim oder Ritterhude hier nicht vorhanden. „Es gibt keine bessere Sozialpolitik als die Menschen in Lohn und Brot zu bringen.

Wenn wir nicht dafür sorgen, dass wir in Bremen als Wirtschaftsstandort stark bleiben, dann werden wir auf Dauer keine Zukunft haben. Langfristig werden wir dann auch die Legitimation als eigenes Bundesland in der Außendarstellung verlieren.“ Hier erwartet Imhoff konstruktive Mitarbeit von der Wirtschaft in Bremen. Nur durch eine enge Vernetzung von Politik und Wirtschaft sei es möglich, die Probleme im Land Bremen wirksam zu bekämpfen, so Imhoff.

Imhoff beendete seine Rede mit dem Appell an Politik und Wirtschaft, nicht nur die ganz großen Unternehmen wertzuschätzen, sondern vor allem die kleinen Familienbetriebe, die einzelnen Handwerker und den gesamten Rest der Mittelschicht. Damit diese wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft und das Bewusstsein der Menschen rückt, bedarf es vor allem starker Rückendeckung aus der Politik.

 

Im Anschluss hatten die Mitglieder noch die Möglichkeit, eigene Fragen in der Diskussion zu stellen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frank Imhoff für den spannenden Impuls und die guten Gespräche!