Wärmewende in Bremen – Möglichkeiten und Herausforderungen bei Fern- und Nahwärmenetzen und der Geothermie
Die Veranstaltung begann mit einer Werksbesichtigung des Kraftwerks in Bremen-Hastedt. Seit mehr als hundert Jahren wird dort Strom und später auch Wärme auf Basis der Steinkohleverbrennung produziert. Im Mai 2023 wurde jedoch die Energiewende mit der Inbetriebnahme eines der modernsten und hocheffizientesten Blockheizkraftwerks in Bremen eingeleitet. Das neue Blockheizkraftwerk (BHKW) ermöglicht die Nutzung von regulärem Erdgas, Biomethan und anteilig Wasserstoff. Das neue Werk ist damit ein wichtiger Schritt für das klare Ziel der swb AG, bis 2035 klimaneutral zu sein.
Nach der Besichtigung wurde die Veranstaltung im
Konferenzraum fortgesetzt.
Dirk Briese, Vorsitzender der Kommission für Energie und Umwelt des Wirtschaftsrats in Bremen und Geschäftsführender Gesellschafter der trend:research GmbH, leitete die Sitzung, die sich inhaltlich auf die zentralen Themen Fernwärme, Geothermie und die praktische Umsetzung des kürzlich beschlossenen Gebäudeenergiegesetzes konzentrierte.
Dr. Karsten Schneiker,
Vorstandssprecher der swb AG, betonte sieben aktuell relevante
Herausforderungen. Hierzu zählen die Instabilität der Energiemärkte,
regulatorische Interventionen, veränderte Kundenbedürfnisse sowie das
ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Besonders hervorgehoben wurde
die Rolle des Müllheizkraftwerks und des Mittelkalorik-Kraftwerks der swb AG
als entscheidende Stützpfeiler der Fernwärmeversorgung.
Philipp Bruck, Klima- und
energiepolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen,
illustriert mittels einer schematischen Zeichnung die Einspeisung von Ab- und
Fernwärme in die Wärmenetze sowie deren Nutzung als Raum- und Prozesswärme. Er
betont die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung, die nicht nur eine
klimafreundliche Wärmeversorgung für jedes Gebäude aufzeigen wird, sondern auch
möglichst kosteneffizient gestaltet werden soll. In Stadtgebieten mit hoher
Wärmedichte empfiehlt er den Einsatz von Fernwärme, während in Gebieten mit
geringer Wärmedichte Nahwärme und Wärmepumpen bevorzugt werden. Philipp Bruck
betont, dass die Einbindung verschiedenster Akteure für eine erfolgreiche
kommunale Wärmeplanung entscheidend sein wird.
Die Sitzung fand zeitnah zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts statt, und
alle Beteiligten unterstrichen die Unsicherheit darüber, welche Auswirkungen
das 60-Milliarden-Loch nun auf die Fördergelder für die Wärmewende haben wird.
Dr. Thomas Wernicke, Geschäftsführer wesernetz Bremen GmbH, ergänzte die Diskussion mit einem Blick in die Zukunft und den Herausforderungen bei der Transformation der Energie- und Wärmenetze in Bremen. Dabei wurden technisch-organisatorische Risiken, politisch-gesellschaftliche Unwägbarkeiten und die enormen Investitionskosten von fast 2 Milliarden Euro thematisiert.
Dr. Björn Panteleit, Hydrogeologe und Leiter Geologischer Dienst für Bremen, zeigt die Möglichkeiten und Herausforderungen der tiefen Geothermie in Bremen und in Deutschland auf. Insbesondere wurden verschiedene Arten thermischer Potenziale und die örtlichen Gegebenheiten für eine nachhaltige Nutzung der Geothermie vorgestellt.
Die Sitzung fand zeitnah zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts statt, und alle Beteiligten unterstrichen die Unsicherheit darüber, welche Auswirkungen das 60-Milliarden-Loch nun auf die Fördergelder für die Wärmewende haben wird.