Wirtschaftsrat Bremen fordert Senat und Bürgerschaft auf, den gestrigen Beschlüssen nicht zu folgen!
Landesvorsitzender Müller-Arnecke: Teilnehmer der MPK haben den Bezug zur Realität verloren
Bremen, 23.03.2021: Mit völligem Unverständnis reagiert der Wirtschaftsrat Bremen auf die Beschlüsse der gestrigen Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin und fordert Senat und Bürgerschaft auf, ihnen nicht zu folgen.
„Anstatt die Bevölkerung und die Wirtschaft weiter mit nutzlosen aber teuren Einschränkungen zu gängeln, wäre es an der Zeit gewesen, über sinnvolle Lockerungen nachzudenken“, findet Jörg Müller-Arnecke, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Bremen. Die Entscheidungen gingen völlig an der Realität vorbei. So würde die Schließung des Lebensmitteleinzelhandels am Gründonnerstag zu überfüllten Geschäften an anderen Tagen führen. Vielmehr wäre eine erweiterte Öffnung sinnvoll, die das Geschehen entzerre.
Kritisch   sieht der Wirtschaftsrat Bremen auch das starre Festhalten am   Inzidenzwert als einzig relevanter Größe. Müller-Arnecke plädiert dafür,   andere Faktoren wie die Belegung der Intensivbetten sowie die   Sterblichkeit zur Bewertung heranzuziehen: „Selbst im Dezember war unser   Gesundheitssystem in der Lage, höhere Fallzahlen zu bewältigen. Wir   brauchen neue Maßstäbe und Berechnungsgrundlagen.“
Auch   das Signal an die heimische Tourismus-Wirtschaft sei verheerend. Die   Hygienekonzepte in den Hotels seien ausgereift; die Unterkunft in   Ferienwohnungen sei unter Einhaltung der Regeln nicht problematischer   als am Wohnort selbst.
Kritisch  sieht Müller-Arnecke auch die immer  weiter steigenden Ausgaben von  Bund und Ländern: „Die Kosten dieser  Maßnahmen laufen komplett aus dem  Ruder, aber bei Betrachtung der  neusten Haushaltsentwürfe von  Finanzminister Scholz scheint die Höhe der  Schulden ja überhaupt keine  Rolle mehr zu spielen.“
Die   Menschen fühlten sich mittlerweile in einer Zeitschleife gefangen,  doch  der Politik falle nichts ein, um diesen Kreis zu durchbrechen: „In   Summe sind die beschlossenen Maßnahmen mehr ein Cover-up des   Regierungsversagens als dass sie dem Schutz der Bevölkerung dienen“,   zeigt sich Müller-Arnecke überzeugt.