Pressemitteilung 06.11.2025
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Wirtschaftsrat Bremen fordert Stahlgipfel mit konkreten Ergebnissen

Der Wohlstand in Bremen hängt an einer wettbewerbsfähigen Stahlindustrie

Bremen, 05.11.2025 - Der Landesverband Bremen des Wirtschaftsrates fordert von dem am Donnerstag bei Bundeskanzler Friedrich Merz stattfindenden Stahlgipfel konkrete Ergebnisse. Insbesondere die hohen Energiekosten gelten als eine der größten Belastungen der Stahlindustrie. Daher fordert der Wirtschaftsrat strukturelle Verbesserungen beim Stromsystem, wie sie von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche im Rahmen des Energiewendemonitorings angekündigt wurden. Darüber hinaus müssen die bestehenden Entlastungen bei den Netzentgelten für stromintensive Unternehmen auch in der Stahlindustrie in Bremen in vollem Umfang beibehalten werden.

„Das Bremer Stahlwerk steht aufgrund einer jahrelang ideologisch geprägten Industriepolitik bereits vor existenziellen Herausforderungen. Es ist daher dringend notwendig, wettbewerbsfähige Voraussetzungen zu schaffen und dem Werk endlich die nötige Planungssicherheit zu geben. Liefert der Stahlgipfel jetzt keine klaren und verbindlichen Ergebnisse, droht ein massiver Stellenabbau und die industrielle Zukunft der gesamten Region steht auf dem Spiel“, erklärt Jörg Müller-Arnecke, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Bremen.

Das zweite große Problem sind Billigimporte, insbesondere aus Ländern mit Überkapazitäten. Der Wirtschaftsrat in Bremen fordert daher von der Bundesregierung die Erhöhung von Zöllen auf Stahlimporte. Stahl ist ein Grundpfeiler der Industrie und aufgrund seiner Bedeutung auch für die Rüstungsindustrie kein beliebiges Produkt, sondern eine der Grundlagen der strategischen Souveränität der Bundesrepublik Deutschland.

Insgesamt benötigt die Stahlindustrie verlässliche Rahmenbedingungen für Transformation und Wettbewerbsfähigkeit und im Einzelfall auch staatliche Unterstützung bei der Umstellung auf CO₂-ärmere Herstellungsverfahren, zum Beispiel durch Vorrang für heimisch produzierten Stahl bei öffentlichen Aufträgen beziehungsweise Infrastrukturprojekten. Der Stahlgipfel darf daher kein einmaliges Ereignis bleiben, sondern muss Teil einer dauerhaften Strategie zur Sicherung der Branche sein. In drei Monaten müssen die Beteiligten erneut zusammenkommen, um zu prüfen, ob die Beschlüsse umgesetzt wurden.