Wirtschaftsrat Bremen zeigt sich empört über die Aussagen von Bildungssenatorin Aulepp
Jörg Müller-Arnecke: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedarf einer verlässlichen Kita-Betreuung
Bremen, 11.08.2023: Der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Bremen Jörg Müller-Arnecke äußert sich scharf zu Vorwürfen von Bildungssenatorin Sascha Aulepp, Arbeitgeber trügen eine Mitschuld an der niedrigen Erwerbsquote von Müttern. „Die aktuell von der Bildungssenatorin getroffenen Aussagen sind offensichtlich ein plumpes Ablenkungsmanöver von den seit Jahren fehlenden Kita-Betreuungsplätzen. Entgegen der Darstellung der Bildungsbehörde hat die Wirtschaft es längst verstanden, sich als Arbeitgeber attraktiv zu positionieren und auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere junger Eltern, einzugehen und ihnen Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, die eine flexible Kinderbetreuung zulassen. Dennoch bedarf es für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einer verlässlichen Kita-Betreuung, die in Bremen trotz jahrelanger Bemühungen nicht geboten ist.“
Müller-Arnecke weiter: „Dieses Defizit ist nicht nur ein Problem der Kinderbetreuung und der sozialen Teilhabe der Eltern am erwerbstätigen Leben, sondern auch ein massiver Wettbewerbs- und Standortnachteil für den Standort Bremen beziehungsweise der hier ansässigen Unternehmen. Anstatt weiter die Schuld bei anderen zu suchen, sollte Frau Aulepp nun endlich die Ärmel hochkrempeln und dafür Sorge zu tragen, dass alle Kinder mit Kita-Anspruch in Bremen auch verlässlich betreut werden.“
Der Wirtschaftsrat weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch die Errichtung von Betriebs-Kitas zur Entspannung der Lage beitragen würde. Hierzu sei aber seitens der Bildungsbehörde Aufgeschlossenheit für neue Kooperationsmodelle erforderlich statt eines ideologischen Misstrauens gegenüber den Unternehmen.