Bremer Stahlwerk sagt grünem Wasserstoff ab – Wirtschaftsrat sieht politisches Versagen
Müller-Arnecke: „Das Aus für das Wasserstoffprojekt ist ein Beleg für das Scheitern rot-grüner Symbolpolitik.“
Bremen, 20.06.2025 - Der Wirtschaftsrat Bremen sieht im Rückzug der Bremer Stahlwerke vom Wasserstoffprojekt das Ergebnis einer jahrelang ideologiegetriebenen Industriepolitik des Bremer Senats.
Zur Entscheidung von Arcelor-Mittal, das Projekt zur Umrüstung auf eine CO₂-neutrale Produktion mittels grünen Wasserstoffes endgültig aufzugeben, erklärt der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Bremen, Jörg Müller-Arnecke:
„Die Absage der Stahlwerke zur Umrüstung auf eine CO₂-arme Produktion ist ein verheerendes Zeugnis für die rot-grüne Wirtschaftspolitik in Bremen und im Bund. Von Anfang an war absehbar, dass das Vorhaben in dieser Form scheitern wird.“
Die Realität zeigt: Grüner Wasserstoff steht weder in ausreichendem Umfang noch zu wirtschaftlich tragfähigen Konditionen zur Verfügung. Dabei sollten vorhandene Alternativen zur CO₂-Reduktion genutzt werden, wie gasbasierte Direktreduktion in Kombination mit CCS – so wie es viele europäische Nachbarn vormachen.
Die Ablehnung von 840 Millionen Euro an Subventionen von Bund und Land für die erforderlichen Anlagen unterstreicht, dass das Konzept von grünem Stahl in der vorgesehenen Form nicht tragfähig war. Die Entscheidung ist wenig überraschend – das Stahlwerk hatte sich über Jahre hinweg nicht klar zum Standort bekannt.
„Ideologisch subventionierte Wirtschaftspolitik funktioniert nicht“, stellt Müller-Arnecke fest. Northvolt und Intel haben es vorgemacht – am Ende zählt wirtschaftlicher Realismus. Müller-Arnecke weiter: „Die Entscheidung muss endlich zur Erkenntnis führen, dass Energie in Deutschland künftig technologieoffen und zu marktfähigen Preisen verfügbar sein muss – sonst ist kein Industriestandort zu sichern.“
Der Wirtschaftsrat Bremen fordert nun zügige und konkrete Maßnahmen. Wirtschaftssenatorin Vogt müsse umgehend ein Konzept zur Sicherung der Beschäftigung der betroffenen Mitarbeitenden vorlegen. Gleichzeitig müsse die Neuplanung des Werksgeländes sofort beginnen. Ein jahrelanger Stillstand wie bei den Flächen der AG Weser oder des Vulkan dürfe sich nicht wiederholen.