Bericht
09.09.2025
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Unternehmerfrühstück mit Polizeipräsident Dirk Fasse

Bei der Kriminalitätsrate deutscher Großstädte belegt Bremen Platz eins. Daher brauche die Polizei tiefgreifende Reformen, so Polizeipräsident Dirk Fasse.
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Beim jüngsten Unternehmerfrühstück im Restaurant La Cocina sprach Bremens Polizeipräsident Dirk Fasse offen und eindringlich über die aktuellen Herausforderungen der Polizei in Bremen. In seinem Vortrag zeichnete er ein klares Bild: Die Sicherheitslage in der Hansestadt sei angespannt – ohne tiefgreifende Reformen drohten langfristige Einschränkungen bei der Einsatzfähigkeit der Polizei.

Besonders problematisch seien die weiterhin getrennten Polizeistrukturen in Bremen und Bremerhaven. Die parallele Organisation beider Einheiten sei nicht nur ineffizient, sondern verursache auch unnötig hohe Kosten.

Sorgen bereitet Fasse zudem die Kriminalitätsentwicklung: Bremen weise derzeit die höchste Kriminalitätsrate unter den deutschen Großstädten auf. Diese Entwicklung verdeutliche den dringenden Handlungsbedarf.

Ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrags war die gesellschaftliche Lage in der Stadt. Angesichts des hohen Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund betonte Fasse die Bedeutung frühzeitiger Integration – insbesondere in Schulen. Bremen müsse verstärkt in Bildung investieren und gezielt Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, um langfristige Perspektiven zu bieten.

Kritisch äußerte sich der Polizeipräsident auch zur digitalen Ausstattung der Bremer Polizei, die seiner Einschätzung nach deutlich hinter den Anforderungen moderner Polizeiarbeit zurückbleibe.

Für die Zukunft wünscht sich Dirk Fasse eine bessere finanzielle Ausstattung sowie einen stärkeren Willen, in Prävention, Integration und moderne Sicherheitstechnologien zu investieren. Nur so könne die Polizei in Bremen ihrer Aufgabe auch künftig gerecht werden.