Airbus: Hamburg fliegt immer mit
Junger Wirtschaftsrat
Mit seinen mehr als 15.000 Beschäftigten ist Airbus der größte industrielle Arbeitgeber Hamburgs. Damit befindet sich an der Elbe auch der zweitgrößte Airbus-Standort überhaupt. Von der Entwicklung und Konstruktion, über Produktion und Endmontage, bis hin zur Auslieferung laufen auf Finkenwerder alle wichtigen Schritte des modernen Flugzeugbaus zusammen. Aus diesem Grund gilt: Hamburg fliegt immer mit. Wer in ein Verkehrsflugzeug des europäischen Konzerns steige, könne sich sicher sein, dass diese Maschine das hiesige Werk durchlaufen habe, erläuterte Georg Mecke.
Während des fast zweistündigen Rundgangs erfuhren die Besucher, welche Bauteile am Standort produziert werden, wie die Arbeitsprozesse aussehen und welche einzelnen Fertigungsschritte ein Flugzeug durchläuft. Unter allen Standorten, so erklärte Georg Mecke, sei Hamburg das Kompetenzzentrum für die A320-Familie. Man versorge von hieraus alle A320-Endmontagelinien in Toulouse, Mobile und Tianjin.
Die Werksbesichtigung führte die Jungen Wirtschaftsratler zunächst in die Produktionshalle für die hinteren Rümpfe der A320-Reihe. Man erfuhr, dass Airbus bei diesem Fertigungsschritt anders vorgeht als die Konkurrenz: Der offene Rumpf wird genutzt, um schon jetzt Verkabelungen für den Innenausbau vorzunehmen. Eine einfache, aber effektive Änderung im Produktionsablauf, wie der Standortleiter versicherte.
Mit dem Bus ging es weiter zur nächsten Halle und dem nächsten Fertigungsschritt: Die verschiedenen Rumpfsektionen werden hier zu einem Stück zusammengesetzt und mit weiterer Innenausstattung sowie Elektronik versehen. U.a. findet auch ein Drucktest für die Materialbeständigkeit statt.
Wie schließlich aus dem Rumpf die flugfertige Maschine entsteht, konnten die Besucher in der dritten Halle sehen: Fahrwerk, Tragflächen und Leitwerke werden parallel zum fortschreitenden Innenausbau montiert. Im Wesentlichen fehlt danach nur noch die Farbe, die in hochmodernen Lackierhallen aufgetragen wird. Den krönenden Abschluss der Werksführung bildete der Besuch der riesigen Fertigungshalle für den A380, in der gerade an einer Maschine gearbeitet wurde.
Damit war der Besuch bei Airbus aber noch nicht vorbei. Georg Mecke hatte seine Gäste für den zweiten Teil des Abends zum Gedankenaustausch eingeladen und gewährte weitere Einblicke in den Airbus-Konzern. Der Standortleiter stellte aktuelle Geschäftszahlen vor, ging auf spezifische Herausforderungen im Flugzeugbau ein und gab einen Ausblick auf Innovationen der Zukunft.
Forschung und Fortschritt haben bei Airbus hohe Priorität. So betreibt der Konzern mit dem „BizLab“ eine hauseigene Start-up-Schmiede. Sie ist zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und soll Keimzelle für Innovationen in der Luft- und Raumfahrtindustrie sein. Auch Themen wie 3D-Druck und Industrie 4.0 spielen (natürlich) eine wichtige Rolle bei Airbus.
Sichtlich stolz zeigte Mecke in diesem Zusammenhang ein kurzes Video über die im letzten Jahr in Betrieb genommene, vierte Endmontagelinie. Modernste Produktionstechnik kommt dort zum Einsatz. Etliche Produktionsschritte, die bislang von Menschen ausgeführt wurden, übernehmen Roboter. Das garantiere eine konstantere Fertigungsqualität und beschleunige den ganzen Prozess, sagte Mecke mit Blick auf den Auftragsbestand von über 6.000 Maschinen aus der A320-Familie.