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Bericht
31.05.2021
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Ausfahrt aus der Corona-Pandemie

Online-Talk

Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries über Lehren aus der Krise
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Zu Beginn seiner Ausführungen zeigte sich de Vries optimistisch, dass man sich momentan tatsächlich auf einer Ausfahrt aus der Pandemie heraus, und nicht mehr auf einem Rundkurs befinde. Das Ende der Virensaison gepaart mit dem erfolgreichen Impfgeschehen sorge für eine insgesamt aufhellende Stimmungslage. „Wir haben dennoch den stärksten Rückgang der Wirtschaftsleistung in der bundesdeutschen Geschichte von insgesamt fünf Prozent im Jahr 2020 zu verzeichnen“, erklärte er. Zwar seien viele Ökonomen optimistisch, dass sich die Wirtschaft schnell erholen werde, aber wenn man sich die Zahlen genauer anschaue, seien diese noch widersprüchlich. Im Einzelhandel sowie in der Baubranche gäbe es zwar positive Entwicklungen und Tendenzen, durch das beeinträchtigte erste Quartal sei es aber schwierig, den Wirtschaftseinbruch noch in diesem Jahr wieder aufzuholen.  

Am Arbeitsmarkt zeichneten sich diese Auswirkungen ebenfalls ab. „Wir zählen in etwa 400.000  Arbeitslose mehr als noch vor der Pandemie“, so de Vries. Hinzu komme das nach wie vor hohe Niveau an Kurzarbeit, bei dem man sich wiederum die Frage stellen müsse, inwieweit jeweils pandemiebedingte und strukturell bedingte Anteile dafür verantwortlich seien.

Was man definitiv aus der Pandemie gelernt habe sei, dass es einen hohen Bedarf an nationaler Autarkie gebe, insbesondere bei Schutzgütern in der Gesundheitswirtschaft. Eine positive Konsequenz sei der durch die Pandemie befeuerte Digitalisierungsschub. Damit einher gehe auch ein sinkender Bedarf an Bürogebäuden in Innenstädten. „Wir werden uns zukünftig in den deutschen Metropolen mehr Gedanken um eine lebendige, lebenswerte und attraktive Gestaltung unserer Innenstädte machen müssen“, bilanzierte de Vries. Zunächst müsse der Fokus der Politik aber darauf gerichtet werden, die Wirtschaft wieder richtig zum Laufen zu bringen.  

Nach dem Impulsvortrag von Christoph de Vries hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Bundestagsabgeordneten zu weiteren Themen zu befragen und in einen Austausch zu treten. Neben Fragen zur Corona-Politik ging es dabei um steuerpolitische Themen, die Novelle des Klimaschutzgesetzes sowie die Digitalisierung und die dafür notwendige Infrastruktur.