Corporate Social Responsibility: Unternehmerischer Erfolg durch nachhaltiges Wirtschaften
Neben Kanzleramtschef Prof. Dr. Helge Braun, MdB diskutierten Christina Block, Mitglied des Aufsichtsrates der Eugen Block Holding GmbH, Nanda Bergstein, Director Corporate Responsibility bei Tchibo, Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland und Tobias Rau, Geschäftsführender Vorstand des Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. Die Moderation der Runde übernahm Ellen Simon-Heckroth, Partnerin bei der BDO AG.
In seinem einleitenden Impuls sprach der Bundesminister für besondere Aufgaben Helge Braun u.a. über das Klimakonzept der Bundesregierung. Dieses bestehe in Bezug auf die CO2-Bepreisung aus zwei Phasen. In der ersten Phase werde der Preis für CO2-Emissionen zwar steigen, aber nur sehr moderat und erst in der zweiten Phase greife dieser "energisch". Der marktwirtschaftliche Mechanismus sei genau der richtige für die Umstellung. Das Klimakonzept solle Menschen explizit nicht vom Mobilitätsverzicht überzeugen und den Umstieg durch Wasserstoff- und Elektroautos sowie einen besseren ÖPNV ermöglichen. „Es ist Aufgabe der Politik, die Menschen von einem rationalen Weg zu überzeugen“, so Braun. Deutschland müsse vorangehen und die Chance ergreifen, technologischer Vorreiter in diesen Bereichen zu sein.
Christina Block erklärte, dass man sich durch regionale Rinderaufzuchtprogramme unabhängiger vom internationalen Rindermarkt machen wollte. Generell habe man in der Block Gruppe eine Veränderung hin zu regionalen Produkten vollzogen, habe darüber hinaus auch schon lange vegetarische Gerichte auf der Karte und setze auf das Konzept des Familienrestaurants.
Nanda Bergstein forderte einen Zusammenschluss von Unternehmen, um Maßnahmen gegen fehlende Nachhaltigkeit bei der Produktion von Kaffee oder Textilien einleiten zu können. Existenzsichernde Löhne könnten beispielsweise von einem Unternehmen alleine nicht durchgesetzt werden. „Die Kraft der Wirtschaft muss so gebündelt werden, dass es eine entsprechende systemische Lösung gibt“, erklärte sie.
Gemäß dem Motto „Alle für Wasser! Wasser für alle!“ skizzierte Tobias Rau seine Vision für die Zukunft von Viva con Agua. „Am besten machen mehr Leute mit, am besten machen mehr Unternehmen mit.“ Man wolle das Konzept des Social Business weiter ausbauen und auf Augenhöhe mit den Leuten vor Ort agieren, Zusammenarbeit sei keine Einbahnstraße.
Eberhard Brandes prangerte die fehlende Lernfähigkeit der Menschen an: „Wir haben das Wissen, die Technologie und das Geld. Es geht, ist absolut notwendig und löst Innovationsschübe aus, wenn Deutschland CO2-neutral leben will.“ Die CO2-Bepreisung sei in dieser Form kein sinnvolles System.
Foto: Wirtschaftsrat/Christian Ströder