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Bericht
11.06.2020
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Das Corona-Virus und seine wirtschaftlichen Folgen für den Hamburger Sport

Online-Talk

Staatsrat Christoph Holstein informiert über die aktuelle Lage
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Im Online-Talk mit dem Wirtschaftsrat informierte der für den Hamburger Sport zuständige Staatsrat Christoph Holstein über die aktuelle Situation. Die Herausforderung in seiner täglichen Arbeit bestehe darin, im Spannungsfeld zwischen denen, die eine vollständige Öffnung wünschten, und denen, die dies für zu früh hielten, vertretbare Entscheidungen zu treffen, so Holstein. Hamburg gelte im Bundesvergleich als besonders ambitioniert, wenn es um die Wiedereröffnung von Sporteinrichtungen gehe. Man müsse jedoch immer mit Bedacht vorgehen, denn keine Behörde würde einmal beschlossene Lockerungen später wieder zurücknehmen wollen.

 

Holstein ging im Folgenden auf das umfangreiche Maßnahmenpaket der Stadt für krisenbetroffene Sportvereine ein. Zusätzlich zum „IFB-Förderkredit Sport“ und der „Hamburger Corona Soforthilfe“ habe Hamburg den sogenannten „SportNothilfefonds“ mit einem Volumen von 5 Millionen Euro aufgelegt. Das Ziel dieser nicht zurückzuzahlenden Zuschüsse: Vereine, die durch die Corona-Krise in finanzielle Not geraten sind, sollen ihr Angebot auch nach der Wiederaufnahme des Sportbetriebs fortsetzen zu können. Pro Verein liege die Förderhöhe bei maximal 25.000 Euro.

 

Der Staatsrat erklärte in diesem Zusammenhang, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten seien. Die Vereine berichten bis jetzt nicht von großen Austrittswellen, jedoch würden Eintritte neuer Mitglieder fehlen. Hart getroffen habe es die Veranstalter von Sportevents. Diesen helfe Hamburg, wenn sie entweder in der Stadt ansässig seien oder hier bedeutende Veranstaltungen organisierten. Die maximale Fördersumme liege bei 200.000 Euro pro Unternehmen.

 

Auf die Frage angesprochen, ob es sich für Hamburg – gerade mit Blick auf Hotellerie und Gastronomie – nicht lohnen würde, große internationale Sportevents wie etwa NFL Spiele in die Stadt zu holen, verwies Christoph Holstein auf die hohen Kosten und die politische Durchsetzbarkeit derartiger Events. Hamburg konzentriere sich darauf, Sportarten zu fördern, die hier ihren Schwerpunkt hätten und in einem besonderen Bezug zur Stadt und Region stünden. Die Verwaltung sei zudem bemüht, sportliche Großereignisse, die eigentlich hätten im Frühjahr stattfinden sollen, im Herbst oder Spätsommer nachzuholen. So werde für die Ausrichtung der Cyclassics über den 3. Oktober als Termin nachgedacht.

 

Mit Blick auf die Erstligatauglichkeit der Hamburger Vereine erklärte Christoph Holstein, dass die wirtschaftliche Kompetenz der Vereine gemeinsam mit der sportlichen wachsen müsse. Es wäre besser, wenn Vereine sich nicht allein auf die Unterstützung eines Großsponsors verließen und nach dessen Rückzug ins sportliche Nichts fielen. Die Vereine sollten auf eine größere Zahl kleinerer Sponsoren setzen und versuchen, wirtschaftliche Expertise langfristig an sich zu binden.