Die Kraft der Rhetorik - online und offline nutzen
Online-Talk
Zum Einstieg in seinen Impulsvortrag erklärte der Kommunikationsprofi, dass zwar viele Menschen über hohe Fachkompetenz verfügten, es jedoch häufig an den nötigen Rhetorik-Skills mangle, um diese auch überzeugend einem diversen Publikum präsentieren zu können. „Es ist egal, wie gut die Ideen sind, solange man es nicht schafft, sie ausdrucksstark auf den Punkt zu bringen“, berichtete er von seinem Studium an der Rhetorik-Summerschool der Harvard University. Von der Eliteuniversität brachte der Rhetorik-Trainer auch das Schema eines idealen Redeaufbaus mit, das sich auf alle Vortragsformen übertragen lasse und zu jedem Anlass genutzt werden könne.
Zunächst brauche es dafür die richtige Einleitung, welche wiederum auf fünf aufmerksamkeitssteigernden Elementen aufbaue. Dazu zähle erstens ein „Wow-Element“. Dieses sei dazu da, zu Vortragsbeginn die Aufmerksamkeit zu gewinnen und diese auch zu halten. Neben Anekdoten, emotionalen Erlebnissen oder einem Ausblick in die Zukunft, dienten dazu auch simple Aussagen und Begrüßungen wie ein selbstbewusstes „Hey!“. Zweitens müsse man sich überlegen: „What’s in it for me?“ (WIIFM) – Welchen Nutzen hat jeder Zuhörer von dem Vortrag? Dies diene ebenfalls der Aufmerksamkeitssteigerung. Drittens sei es wichtig, die eigene Glaubwürdigkeit zu untermauern, indem man dem Publikum verdeutliche, warum man geeignet ist, um über ein bestimmtes Thema zu referieren. Eine klare und eindeutige Kernaussage oder These dürfe natürlich auch nicht fehlen. Letztlich sei es wichtig, einen geeigneten Übergang zum Hauptteil der Rede herzustellen.
Im Hauptteil einer Rede sei es dann das Wichtigste, sich auf einen zentralen Punkt der Kernbotschaft zu konzentrieren. Hilfreich sei dafür die Wahl eines passenden Beispiels. Letztlich sei zum Abschluss eines Vortrages ein „Call for Action“ unverzichtbar, um erneut die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen, die Rede abzurunden und dem Publikum etwas mit an die Hand zu geben.
Der spannende Impuls des Kommunikationsexperten warf bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einer anschließenden Diskussionsrunde viele interessante Fragen auf. Wie gelingt es, dass die Kernaussage eines Vortrages bei den Zuhörern nachhaltig im Gedächtnis bleibt? Wie kann man das eigene Publikum aktiv involvieren? Welche Tipps und Tricks gibt es für Online-Formate und wie kann man die eigene Wortwahl an die kulturellen Unterschiede eines diversen Publikums am besten anpassen?
Diese und weitere Fragen beantwortete Thomas Lerche unter anderem mit folgenden Tipps: Häufiges Wiederholen der Kernaussage, gutes Story-Telling, Eingestehen eigener Fehler zur Steigerung der Interaktion sowie die Nutzung von Online-Tools in Kombination mit analogen Hilfsmitteln. „Wenn der Inhalt gut ist, klappt es auch mit der guten Kommunikation“, so Lerche abschließend