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Bericht
29.06.2021
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Digitale Prozesse im Hamburger Impfzentrum: Best Practice für die Digitalisierung im Gesundheitswesen?

Online-Talk

sum.cumo-Geschäftsführer Björn Freter zieht Bilanz
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Wie Björn Freter berichtete, habe sum.cumo Ende November 2020 das Angebot zur Entwicklung einer Software für das Hamburger Impfzentrum erhalten, die die Abläufe des Impfzentrums in digitalen Prozessen abbilden und automatisieren sollte. Bereits nach wenigen Wochen habe man die fertige Software „panex“ am 13. Dezember in Betrieb nehmen können. „Wenn man sich andere Projekte anschaut, dann hat man gerne mal doppelt so lange Vorbereitungszeit, geschweige denn Umsetzungszeit“, erklärte Freter. Betriebssicherheit habe man dabei besonders in enger Zusammenarbeit mit den Partnern und durch Nutzung von Technologien und Frameworks erreichen können, die auf Basis vorheriger Arbeit schon vorhanden waren.

Die digitale Umsetzung der Prozesse sowie die automatisierte Kommunikation in der Systemlandschaft hätten für stark reduzierten Aufwand gegenüber analogen Abläufen, deutlich höhere Geschwindigkeit und eine Kostenreduktion gesorgt. Durch die Anpassung und Optimierung von Prozessen während der Umsetzung habe man weit mehr Personen als ursprünglich vorgesehen pro Tag impfen können. Außerdem erhöhe sich so die Datenqualität maßgeblich und ermögliche eine Auswertung und Weiterverarbeitung durch beispielsweise das Robert-Koch-Institut. „Wir waren deutschlandweit die ersten, die Daten in Echtzeit an das RKI schicken konnten“, so Freter stolz.

Das habe sum.cumo in die Lage versetzt, bei der Entwicklung des digitalen Impfpasses federführend mitzuwirken. Mittels Webplattform für das Impfzertifikat und der Anpassung von „panex“ habe man so u.a. eine deutliche Kostenreduktion gegenüber des analogen Ausstellens des Impfpasses erreicht.

Digitale Prozesse und Daten ermöglichten eine langfristige Weiterentwicklung. Vorausschauende Planung auch über das Projekt hinaus führe zu langfristigem Erfolg. Fach- und unternehmensübergreifender Zusammenarbeit und Commitment seien essentiell für den Projekterfolg und agiles Projektmanagement ermögliche Flexibilität und einen schnellen Launch. Außerdem könne man mit neuester Technologie und Live-Daten die Anbindung an weitere Systeme und Big Data Analytics herstellen.

In einem abschließenden Ausblick bilanzierte Freter, dass „panex“ problemlos auf weitere Impfzentren und auch darüber hinaus transferiert werden könne. Das agile Vorgehen und der Technologieeinsatz seien Best Practice und Vorreiter für weitere Bereiche des Gesundheitswesens.   

Eine Diskussionsrunde, in der die Teilnehmer die Gelegenheit hatten sich mit dem Digital-Experten auszutauschen, rundete die Veranstaltung ab.