Grüner Wasserstoff als Chance für Hamburgs Wirtschaft
Online-Talk
Rüdiger Kruse lobte im Rahmen eines weiteren Online-Talks das kürzlich beschlossene Konjunkturpaket der Bundesregierung. Es sei ein Konjunkturpaket, das nicht nur reparierend wirke, sondern vorausschauend in die Zukunft. Besondere Zuwendung sollen Unternehmen erhalten, die schon heute nachhaltig im Sinne des Klimas und der Umwelt bzw. der Digitalisierung wirtschaften. Um die Wirtschaft nachhaltig zu gestalten, müsse ein „Ruck durch Deutschland“ gehen.
Besondere Zukunftsfähigkeit für Hamburg und Norddeutschland verspreche Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Dazu habe es in der Hansestadt schon in den 2000er Jahren unter der Regierung von Beust konkrete Projekte gegeben, die aber nach dem Regierungswechsel von der SPD gestoppt worden seien. Jetzt stünden durch das Konjunkturpaket Milliarden für Wasserstoff als zukünftigen Energieträger bereit. Kruse begrüßte die hohe Summe von neun Milliarden Euro. Sie würde den echten Willen der Regierung und einen Impuls zum Thema Wasserstoff signalisieren. Deutschland brauche Felder, in denen es im internationalen Vergleich führend sei. Die Vorreiterrolle im Automobil der Zukunft sei schon jetzt akut bedroht. Das E-Auto werde nicht mehr zuerst mit Deutschland assoziiert. Dies solle sich beim Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb wieder ändern.
Für Hamburg erhofft sich der Bundestagsabgeordnete, dass die Lethargie und Visionslosigkeit, die seit dem Regierungswechsel 2011 in Hamburg vorherrschten, ein Ende finden. Die Stadt brauche neben dem Hafen auch andere innovationsführende Bereiche. Vom Senat erwartet Kruse konkrete Überlegungen, wo gezielte finanzielle Unterstützung angebracht sei.
Auch solle die Regierung die Ausrichtung der universitären Landschaft der Hansestadt überdenken: Der Abgeordnete plädierte dafür, statt auf ein sehr breites Studienangebot auf weniger Studiengänge mit hohem Niveau und sehr guter Reputation zu setzen. Als Ankerpunkt für eine Zukunftsstrategie nannte er das DESY.
Die Absenkung der Mehrwertsteuer als Teil des Konjunkturpaketes lobte Kruse als Förderung, die bei allen Teilen der Bevölkerung ankommen und gerade bei den kleinen Einkommen ins Gewicht fallen werde.
In der nachfolgenden Fragerunde ging Rüdiger Kruse weiter auf das Thema Wasserstoff ein. Er sieht hier für Norddeutschland insgesamt und insbesondere für Hamburg gute Chancen. Um regenerativen Wasserstoff durch Elektrolyse herzustellen, brauche es große Mengen grüner Energie. Diese stünde durch die große Leistungskapazität der Windstromanlagen im Norden zur Verfügung. Aktuell könne diese Energie auch nicht in den Süden der Republik transportiert werden, da der Netzausbau nur langsam vorankomme. So seien Norddeutschland und Hamburg prädestiniert für Projekte mit grünem Wasserstoff.
In seiner Funktion als Beauftragter der maritimen Wirtschaft für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion berichtete Kruse außerdem über die vorgezogene Erneuerung der Bundesflotte an u.a. Fähren und Booten der Wasserschutzpolizei zur Förderung der maritimen Wirtschaft. Dazu sollten vor allem Konzepte mit neuen, nachhaltigeren Antrieben ausgewählt werden.