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Pressemitteilung 20.10.2020
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Hamburger Unternehmen fordern steuerliche Wachstumsimpulse

Ergebnisse einer Steuerumfrage eindeutig

Die Landesfachkommission „Steuern, Haushalt & Finanzen“ des Wirtschaftsrats Hamburg hat eine Kurzumfrage zu coronabedingten Steuermaßnahmen durchgeführt. Bei einer Beteiligung von über 100 Hamburger Unternehmen sendet die Umfrage deutliche Signale an die Politik.
Dazu Prof. Dr. Götz Wiese MdHB, Vorsitzender der Landesfachkommission „Steuern, Haushalt und Finanzen“: „Für viele Unternehmen steht in Zeiten von Corona die Sicherung von Liquidität an erster Stelle. Die erweiterte Verlustnutzung ist dabei besonders geeignet, mit Hilfe des Steuerrechts zielgenaue Hilfe für gesunde Unternehmen bereitzustellen. Der Verlustrücktrag muss ausgeweitet werden – sowohl im Volumen als auch im Rücktragszeitraum. Von einer Ausweitung des Verlustrücktrags profitieren vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler. Warum das Bundesfinanzministerium hier nur zögerlich vorgeht, ist nicht nachvollziehbar.“ - Laut Umfrage wurde die erweiterte Verlustverrechnung als besonders bedeutsame Corona-Maßnahme eingestuft, ebenso die Gewährung von Steuerstundungen und Fristverlängerungen.

 
Die Unternehmen fordern darüber hinaus weitere Schritte: „Wichtig sind Wachstumsimpulse. Dazu gehört eine deutliche Vereinfachung des Unternehmenssteuerrechts. Dies fordern drei Viertel der Unternehmen“, so Wiese weiter. „Eine Steuerstrukturreform muss in der nächsten Legislaturperiode ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Durch das seit langem angekündigte ‚Optionsmodell‘ zur Besteuerung von Personengesellschaften könnten Besteuerungsnachteile des Mittelstands beseitigt werden. Umso enttäuschender ist es, dass Bundesfinanzminister Scholz das Optionsmodell nicht in das Jahressteuergesetz 2020 aufgenommen hat. Gerade im Hinblick auf den internationalen Steuerwettbewerb muss Deutschland handeln.“

 

Knapp 90% der Befragten sprechen sich für eine vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags aus. Dazu Wiese: „Die Senkung der Unternehmensteuer ist ein wichtiger Wachstumsimpuls. Statt über Steuererhöhungen zu sprechen und die Unternehmen weiter zu belasten, muss der ‚Soli‘ endgültig abgeschafft und die Höhe der Unternehmensteuersätze auf das internationale Niveau angepasst werden. Dies ist nicht nur eine Frage der Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit, sondern auch der ökonomischen Vernunft.“