Junger Wirtschaftsrat Hamburg: Digitale Transformation nicht ohne Blockchain!
Der Junge Wirtschaftsrat Hamburg fordert den Senat auf, bei der digitalen Transformation der Stadt auf Distributed-Ledger-Technologien (DLT) wie die Blockchain zu setzen und Pilotprojekte zu starten. Unter dem Titel „Distributed Ledger als Chance: Blockchain & Co jetzt für Hamburg nutzen!“ hat die Landesfachkommission Junges Hamburg ein entsprechendes Positionspapier erarbeitet. Dazu der Komissionsvorsitzende Dr. Christian Conreder: „Die Digitalisierungsstrategie des Senats lässt keine klare Linie erkennen. Dass er nach eigener Aussage kein ‘produktreifes Einsatzfeld‘ für die Blockchain-Technologie sieht, ist ernüchternd. Wir haben daher die große Sorge, dass jede Behörde ihre eigenen digitalen Brötchen backt und keine zukunftssichere Technologiebasis geschaffen wird.“
Das neue Positionspapier des Jungen Wirtschaftsrates stellt zahlreiche Blockchain-Anwendungen aus Verwaltung und Wirtschaft vor und skizziert im Kontext des ITS Weltkongresses sowie der „Digital-First“-Strategie des Senats zwei konkrete, praxisnahe Distributed-Ledger-Konzepte für Hamburg: Ein intelligentes Verkehrsmanagement und ein digitales Bürgerkonto auf DLT-Basis.
Intelligente Ampelsysteme in Kombination mit smartem Verkehrsmanagement und DLT
Die intelligente und vernetzte Verkehrsinfrastruktur wird kommen. Die Technologie dahinter muss aber eine extrem hohe Stabilität und Sicherheit gewährleisten. Kein sich selbst schützendes System darf den Verkehr der Stadt lahmlegen und Verkehrsteilnehmer gefährden. Ein System auf Basis von Distributed Ledgern kann diese Herausforderungen meistern, in dem es u.a. eine fälschungssichere Datenaufzeichnung und -weitergabe garantiert, eine intelligent vernetzte Datenerhebung ohne Verluste erlaubt und eine schnelle Datenverarbeitung ermöglicht.
Digitales Bürgerkonto auf DLT/Blockchain-Basis
Ein durch die Blockchain-Technologie unterstütztes und abgesichertes Hamburger Bürgerkonto kann die akuten Defizite in der behördlichen Digitalisierung überwinden, indem Vorgänge erheblich beschleunigt und die Daten- und Prozesshoheit auf die Nutzerseite übergeht: Der Bürger entscheidet, welche Behörde oder Organisation wann und wie lange Zugriff auf seine persönlichen Daten erhält. Mit Blockchain und Smart Contracts können wiederkehrende, behördliche Vorgänge deutlich effizienter abgewickelt werden.
Für den Jungen Wirtschaftsrat steht fest: Hamburg kommt bei der Digitalisierung um Distributed-Ledger-Technologien nicht herum. „Konkrete Einsatzmöglichkeiten für die Blockchain oder verwandte Lösungen drängen sich mit dem ITS Weltkongress 2021 und im Zuge der vom Senat selbst forcierten Digitalisierung der Verwaltung geradezu auf. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein sehr hoher Datenschutz, viel Transparenz, eine Daten- und Prozesshoheit, die auf die Nutzerseite wandert und eine erhebliche Ressourcenschonung“, so der Kommissionsvorsitzende Christian Conreder.
Die Forderungen des Jungen Wirtschaftsrates Hamburg an Senat und Bürgerschaft:
- Ein Pilotprojekt auf Basis von Distributed-Ledger-Technologien binnen eines Jahres umsetzen
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz einer E-ID auf DLT-Basis, insbesondere mit einer dem Bürger obliegenden Daten- und Zugriffshoheit, schaffen
- DLT beim Aufbau einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur in Hamburg einsetzen
- Die Forschung rund um die DLT an den Hamburger Hochschulen fördern
- In den Behörden DLT-Kompetenz aufbauen und ein aktives Bewusstsein für derartige Technologien schaffen
- Ein Hamburger DLT-Hub durch Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen aufbauen und Anreize für Unternehmen aus dem DLT-Umfeld setzen, z.B. durch Bereitstellung von Fördermitteln und technischer Infrastruktur
Das Positionspapier „Distributed Ledger als Chance: Blockchain & Co jetzt für Hamburg nutzen!“ steht hier zum Download bereit.