Offener Brief an den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
Sehr geehrter Herr Erster Bürgermeister,
der Wirtschaftsrat Hamburg hält es für richtig, dass Sie sich als Regierungschef der Freien und Hansestadt Hamburg nicht auf einen öffentlichkeitswirksamen, aber wenig konstruktiven „Überbietungswettbewerb“ hinsichtlich Lockerungen einlassen.
Dennoch möchten wir Sie auf diesem Wege vor dem nächsten Corona-Gipfel am 3. März an einen Satz von Ludwig Erhard – dem Vater der Sozialen Marktwirtschaft – erinnern: „Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie.“
Neben leeren Kassen ist es das Fehlen einer Perspektive, das den Unternehmen schwer zusetzt. Die Stimmung schwankt zwischen Enttäuschung und Resignation. Das Verständnis für die Dauerschließungen schwindet rapide.
Je länger dieser Lockdown anhält, desto mehr stellt sich für viele Unternehmen die Existenzfrage. So ist die Lage im Einzelhandel, in Hotellerie und Gastronomie dramatischer als je zuvor und gerade kleine und mittlere Unternehmen haben ihre finanziellen Reserven in Folge der Restriktionen aufgebraucht.
Der Wirtschaftsrat Hamburg bittet Sie eindringlich, sich am 3. März für eine an klaren und verbindlichen Kriterien festgemachte, verantwortungsbewusste Öffnungsperspektive einzusetzen.
Gerade der Einzelhandel und die Gastronomie haben ihre Hausaufgaben gemacht, indem sie in gute Schutz- und Abstandskonzepte investiert haben. Bitte geben Sie den Unternehmerinnen und Unternehmern Perspektive und Hoffnung.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Henneke Lütgerath Henning Lindhorst
Bundesschatzmeister Landesgeschäftsführer
Landesvorsitzender