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Bericht
15.02.2021
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Aus den Ländern (Hamburg): Professionell in Online-Meetings auftreten

Online-Talk

Rhetorik-Experte Thomas Lerche gibt praktische Tipps
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Online-Meetings und -Konferenzen haben sich coronabedingt endgültig als fester Bestandteil der täglichen Arbeit etabliert. Galt zu Beginn der Pandemie noch das Motto „Hauptsache, die Technik läuft“, ist der (Selbst-)Anspruch an einen professionellen Eindruck in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Bei Zoom, Webex und Co. wird es immer wichtiger, sich authentisch und selbstsicher zu präsentieren.

 

Im Online-Talk mit dem Wirtschaftsrat Hamburg veranschaulichte der Kommunikationstrainer Thomas Lerche, wie es gelingt, Präsentationen gekonnt in die digitale Welt zu übersetzen und professionell aufzutreten. Denn auch die beste Idee bringt wenig, wenn es nicht gelingt, sie anschaulich zu vermitteln und Wirkung beim Gesprächspartner zu erzeugen.

 

Im Gepäck hatte der Inhaber der Medienfirma Superstage aus der HafenCity einige praktische Tipps, wie sich der Aufritt vor der Webcam schon mit kleinen Veränderungen des Setups deutlich verbessern lässt. So empfahl er, die Kamera auf Augenhöhe zu positionieren, um dem Gesprächspartner auf selbiger zu begegnen. Lerche demonstrierte, welchen positiven Effekt es hat, vor der Kamera zu stehen anstatt zu sitzen. „Das macht etwas ganz anderes mit meiner Energie“, sagte er und hatte gleich die nächste Empfehlung parat: Man solle den eigenen Raum zum Agieren nutzen, hin und herlaufen und auch analoge Medien wie ein Flipboard ins Spiel bringen. Nur, weil man sich in einem digitalen Meeting befinde, heiße das nicht, dass man nur noch digitale Medien nützen dürfe.

 

Einen gewichtigen Unterschied macht nicht zuletzt der gewählte Bildausschnitt. Gestaltungsregeln aus Film und Fernsehen, wie der Headroom, der Noseroom oder der Goldene Schnitt, kommen auch vor der Webcam zum Tragen und haben Einfluss darauf, wie man selbst vor der Kamera „rüberkommt“. Eine gute Ausleuchtung und Tiefenwirkung im Bild lässt sich, wie Thomas Lerche anhand eines Blicks hinter die Kulissen zeigte, schon mit einer einzigen großen und relativ günstigen Softbox erzielen. Von virtuell eingeblendeten Hintergründen hält der Experte wenig, da die softwareseitige Freistellung (noch) nicht wirklich gut funktioniert.

 

Lerche betonte gleichzeitig, dass ein guter Ton und eine gute Sprachqualität im Zweifelsfall wichtiger seien als das Bild. Er empfahl, sich einerseits mit den Audioeinstellungen der  jeweiligen Konferenzsoftware auseinanderzusetzen und die für den eigenen Raum optimalen Settings zu finden, um z.B. Halleffekte zu reduzieren. Andererseits legte er seinem Publikum nahe, nicht an einem guten Mikrofon zu sparen.

 

An den Impuls von Thomas Lerche schloss sich eine ausgedehnte Fragerunde an: Was gehört zur Basisausstattung eines kleinen Studios und was kostet sie? Wie hält man das Interesse der Zuschauer hoch? Welche zusätzlichen Tools gibt es, um Online-Meetings interaktiv zu gestalten?

 

Exklusiv für Mitglieder: Schauen Sie sich hier unter Multimedia den kompletten Online-Talk im Video an.