Cookie-Einstellungen

Bericht
29.04.2020
Drucken

Aus den Ländern (Hamburg): Richtig kommunizieren in der Corona-Krise

Online-Talk

Leopoldina-Experte Prof. Dr. Frank Rösler zur differenzierten Einschätzung der Risiken
©None

Dieses Problem hat die Leopoldina – die Nationale Akademie der Wissenschaften – in ihrer dritten Ad-hoc-Stellungnahme zur COVID-19-Pandemie thematisiert. Einer der Autoren ist der Psychologe Prof. Dr. Frank Rösler, Seniorprofessor an der Universität Hamburg und Präsidiumsmitglied der Leopoldina. Im Online-Talk mit Mitgliedern und Gästen des Wirtschaftsrates betonte er, wie wichtig eine kontextbezogene Einordnung der Daten sowohl für den gesellschaftlichen als auch den individuellen Umgang mit der Pandemie sei. „Daten zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfallzahlen müssen in Relation zu denen anderer Erkrankungen gesetzt und auf das zu erwartende Sterberisiko in einzelnen Altersgruppen bezogen werden“, zitierte Rösler aus der Stellungnahme und verdeutlichte dies anhand verschiedener Schaubilder. So zeige sich etwa, dass das individuelle Risiko an COVID-19 zu versterben im Vergleich zu anderen altersbezogenen Todesursachen gering sei.

 

Gleichzeitig veranschaulichte der Experte mittels Modellrechnungen, dass das systemische Risiko der Corona-Pandemie, d.h. eine Überlastung des Gesundheitssystems, keinesfalls unterschätzt werden dürfe. Der Bevölkerung dieses Risiko ohne übertriebene Panikmache zu vermitteln, ist mit Blick auf die Akzeptanz der zum Teil einschneidenden Corona-Maßnahmen wichtig. „Für die Akzeptanz und Umsetzung getroffener Maßnahmen ist eine auf Selbstschutz und Solidarität basierende intrinsische Motivation wichtiger als die Androhung von Sanktionen“, so Frank Rösler.

 

Exklusiv für Mitglieder: Schauen Sie sich hier unter Multimedia den kompletten Impulsvortrag im Video an.