Wirtschaftsrat fordert klares Bekenntnis zum Industrie- und Hafenstandort Hamburg
Heute Neujahrsempfang mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Der Wirtschaftsrat Hamburg feiert am heutigen Abend seinen Traditionellen Neujahrsempfang und begrüßt als Ehrengast den Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn. Rund 600 geladene Gäste werden erwartet.
Der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates in Hamburg Dr. Henneke Lütgerath mahnt anlässlich des Neujahrsempfangs die Stärkung von Industrie und Hafen in der Hansestadt an: „Bedeutende Infrastrukturprojekte in und um Hamburg – die unverzichtbare Hafenpassage, die neue Köhlbrandquerung oder der Ausbau der A20 und der A26-Ost – kommen viel zu langsam voran. Den verkehrlichen Lebensadern und damit dem Industrie- und Hafenstandort Hamburg droht der Kollaps, wenn diese enorm wichtigen Vorhaben nicht endlich Fahrt aufnehmen. Das starke Wachstum beim Containerumschlag beweist, dass der Hamburger Hafen weiterhin ein wichtiges Standbein der hiesigen Wirtschaft ist. Der nächste Senat muss sich daher geschlossen zu den Infrastrukturprojekten bekennen und dem Industriestandort Hamburg den Rücken stärken.“
Ergänzend zu den bewährten, klassischen Clustern – maritime Wirtschaft, Logistik, Luftfahrt, Gesundheit und Tourismus – muss die Hansestadt auf die immer stärker wissensbasierte Welt des 21. Jahrhunderts reagieren. Hamburg muss sich zu einer Wissenschaftsmetropole entwickeln, um Wirtschaftsmetropole zu bleiben. Die bisherigen Bemühungen des Senats sind nach Ansicht des Wirtschaftsrates nicht ausreichend. „Auf den ersten Blick ist Hamburg u.a. mit einer Exzellenzuniversität, dem DESY, drei Max-Planck-Instituten, dem Fraunhofer IAPT oder dem Zentrum für Angewandte Nanotechnologie nicht schlecht positioniert. Bei genauerem Hinsehen fallen jedoch substanzielle Defizite auf: In Sachen F+E-Investitionen, Technologietransfer und Entrepreneurship sind Hamburgs Hochschulen weit von Top-Standorten wie München oder Berlin entfernt. Dass erst vier von 35 ‘Ahoi‘-Professuren besetzt werden konnten, ist auch ein Beleg dafür, dass die Hamburger Hochschulen es im Wettbewerb um die besten Köpfe schwer haben“, erklärt Dr. Henneke Lütgerath.