Wirtschaftsrat Hamburg fordert koordinierte Öffnungsstrategie
Henning Lindhorst: Schulen und Kitas in Regionen mit Inzidenz unter 50 öffnen, einheitliches Vorgehen der Bundesländer wichtig
Der Wirtschaftsrat Hamburg fordert bundesweit einheitliche und klare Standards für Schul- und Kitaöffnungen in den Bundesländern. „Zum Wohle unserer Kinder müssen die Schulen und Kitas so schnell wie möglich und als erstes öffnen. Die Bundesländer sollten sich dazu auf eine möglichst einheitliche Öffnungsstrategie verständigen“, sagt der Landesgeschäftsführer Henning Lindhorst. „Kleine Kinder und Grundschüler brauchen dringend soziale Kontakte. Für höhere Jahrgänge und Abschlussklassen wäre Wechselunterricht in festen Gruppen denkbar. In keinem Bundesland mit Inzidenzzahlen unter 50 dürfen Schulöffnungen weiter herausgezögert werden. Kinder brauchen Bildung – Eltern und Wirtschaft Planungssicherheit.“
Um das Risiko von Infektionen in den Schulen möglichst gering zu halten, empfiehlt der Wirtschaftsrat Hamburg regelmäßige Tests für Schüler und Lehrkräfte – idealerweise täglich, wenigstens aber einmal wöchentlich. „Eine Maskenpflicht für Lehrer und Schüler im Unterricht und auf dem Schulgelände schafft zusätzliche Sicherheit“, ist Henning Lindhorst überzeugt. „Lehrer müssen zudem schneller geimpft werden als bisher geplant, denn ihre Tätigkeit ist für unsere Gesellschaft systemrelevant. Auch hier sollten alle Bundesländer an einem Strang ziehen.“
Gleichzeitig müssen sich die Schulen besser auf digitalen Unterricht einstellen. Das Thema muss auch nach der sukzessiven Schulöffnung weiterhin oberste Priorität haben. Der Wirtschaftsrat Hamburg empfiehlt daher, digitale Bildung zum Schwerpunkt der Kultusministerkonferenz zu machen und einen Chief Digital Officer für die Koordinierung zwischen den Ländern einzusetzen.
„Digitale Bildung ist keine Eintagsfliege. Das Recht auf Bildung gilt auch im digitalen Raum“, betont der Landesgeschäftsführer Henning Lindhorst. „Es müssen alle Schulen bei der Digitalisierung unterstützt werden, damit nicht nur vereinzelt Musterschulen existieren. Ohne schlüssiges Gesamtkonzept wird die Digitalisierung der Schulen nicht funktionieren. Und Geld allein löst das Problem nicht, wie die schleppende Ausschüttung der Mittel aus dem Digitalpakt Schule deutlich zeigt.“
Der Wirtschaftsrat in Hamburg fordert deswegen, dass die Mittel aus dem Digitalpakt auch für Beratungsleistungen unabhängiger Dienstleister eingesetzt werden dürfen, um die Digitalisierungsstrategie anhand eines Konzepts und nicht auf Basis von festgelegten Produkten zu entwickeln. „Auch hier ist ein abgestimmtes Vorgehen wichtig, keinesfalls dürfen die Bildungschancen für Schüler von deren Wohnort abhängen“, mahnt Henning Lindhorst.