Wirtschaftsrat Hamburg: Nach Kitas müssen auch Schulen Weg zum Regelbetrieb einschlagen
Henning Lindhorst: Schließungen nicht mehr glaubwürdig vermittelbar / Geöffnete Schulen und Kitas ebnen Wirtschaft den Weg
Der Wirtschaftsrat Hamburg begrüßt den „eingeschränkten Regelbetrieb“ für Hamburgs Kitas ab 18. Juni. „Das ist ein wichtiger Schritt und sorgt für Erleichterung bei vielen Eltern, die endlich entlastet werden. Ihnen ist mit verlässlicher Kinderbetreuung mehr gedient als mit Einmalzahlungen“, erklärt der Landesgeschäftsführer Henning Lindhorst.
Neben der extrem angespannten Wirtschaftslage bereitet den Hamburger Unternehmen auch die private Situation ihrer Beschäftigten und insbesondere der Eltern unter ihnen zunehmend Sorgen. „Eltern mit Kita- oder schulpflichtigen Kindern haben in den letzten Wochen eine schwere Doppelaufgabe aus Home Office und Kinderbetreuung bewältigt. Besonders herausfordernd ist die Situation für Alleinerziehende und Doppelverdiener, welche auf ihren Rücken die – anfangs sicher notwendigen – Maßnahmen in Schulen und Kitas zu tragen haben. Das Wichtigste ist eine zügigere Rückkehr zum Alltag in diesen Einrichtungen, natürlich mit adäquaten Hygienemaßnahmen. Das Hinterherhinken hinter anderen gesellschaftlichen Bereichen ist nicht mehr glaubwürdig vermittelbar“, so Henning Lindhorst.
Nach Ansicht des Wirtschaftsrates Hamburg sollte nicht jeder bedauerliche Einzelausbruch, der die Statistik verreißt, als Anlass genommen werden, Zweifel an einer generellen Rückkehr zu geregelten Verhältnissen zu säen. Für erneute flächendeckende Schließungen gibt es keine Akzeptanz mehr.
„Dauerhaft geöffnete Schulen und Kitas ebnen der gesamten Wirtschaft den Weg zurück zur Normalität. Wir brauchen daher dringend ein schlüssiges Konzept für die Schulen und Kitas nach den Sommerferien. Auch für schulische Einrichtungen existieren sehr wohl geeignete Maßnahmen für Hygiene und Gesundheitsschutz, wie sie andernorts längst angewandt werden. Bislang hangeln sich Millionen von Eltern bis zu den Sommerferien, aber mit sehr großen Sorgen für die Zeit danach“, betont Henning Lindhorst. Schon heute müsse klar sein: Auch ohne Impfstoff im Herbst könnten nicht einfach wieder flächendeckend Schließungen von Schulen und Kitas verfügt werden.