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Pressemitteilung 27.03.2018
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Wirtschaftsrat warnt Peter Tschentscher vor "grüner Revanche"

„Vorsicht vor der grünen Revanche“: So lautet der Rat des Wirtschaftsrates Hamburg an den neuen Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher. Der Landesvorsitzende Dr. Henneke Lütgerath dazu: „Der Wirtschaftsrat gratuliert dem neuen Regierungschef und steht in wirtschaftspolitischen Fragen als Dialogpartner bereit. Als solcher warnen wir den Ersten Bürgermeister eindringlich davor, sich nicht vom grünen, jetzt Morgenluft witternden Koalitionspartner ideologisch vereinnahmen zu lassen.“

 

Zweifellos hinterlässt Olaf Scholz keinen Scherbenhaufen, aber doch einige offene Baustellen für seinen Amtsnachfolger. Eine besonders wichtige ist Hamburgs maritime Wirtschaft. Sie muss für die digitale Zukunft fit gemacht werden: „Die Digitalisierung schiebt in den nächsten Jahren massive Veränderungen im globalen Handel und in der Logistik an. Der Hafen wird davon direkt betroffen sein. Ob positiv oder negativ, das kann Hamburg noch selbst beeinflussen – wenn der Senat jetzt die richtigen Weichen stellt, z.B. durch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur im gesamten Hafen. Das wäre ein starkes und notwendiges Zeichen an die maritime Wirtschaft“, so Henneke Lütgerath

Infrastrukturelle Maßnahmen reichen allein allerdings nicht aus, um den Hafen und das gesamte maritime Cluster auf Weltniveau zu halten: Durch den Verkauf der HSH Nordbank droht Hamburg seinen Status als weltweit führender Standort für die Schiffsfinanzierung zu verlieren. Die hohe Vertriebskompetenz des Standorts leidet unter Abverkäufen ins Ausland. Und auch Hamburgs starke Stellung im Bereich des operativen Schiffsmanagements wird durch eine massive Konsolidierungswelle geschwächt. „Der Senat unter Peter Tschentscher muss dringend Antworten auf diese Entwicklungen liefern“, mahnt der Landesvorsitzende an.

 

Weiterhin fordert der Wirtschaftsrat den neuen Ersten Bürgermeister auf, die norddeutsche Zusammenarbeit voranzutreiben. „Das Zusammenstehen der norddeutschen Länder ist kein frommer Wunsch, sondern eine elementare Notwendigkeit. Nicht nur Hamburg, sondern der ganze Norden Deutschlands konkurriert mit Metropolregionen wie Rotterdam oder Antwerpen. Dieser internationale Regionen-Wettbewerb betrifft alle Wirtschaftsbereiche. Daher brauchen wir eine über die Ländergrenzen hinweg koordinierte Flächenpolitik, mehr Kooperationen in der Clusterförderung, eine gemeinsame Infrastrukturplanung oder eine übergreifende Strategie zur Fachkräfteanwerbung“, erklärt der Landesvorsitzende Henneke Lütgerath.