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Pressemitteilung 01.03.2022
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Wirtschaftsrat warnt vor schleichender Deindustrialisierung

Andreas Mau: Es ist fünf vor zwölf, um die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig aufzustellen

Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Wirtschaftsrates der CDU e.V. warnt vor dem Weggang weiterer Industriezweige im Land. "Mit der Ankündigung von Nordex, den Standort in Rostock in Teilen zu schließen und sich mehr auf die Absatzmärkte in Asien zu konzentrieren, fallen wir in der Wertschöpfung weiter zurück. Zudem werden wir aller Voraussicht nach wieder Fachkräfte verlieren", so Andreas Mau, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates in Mecklenburg-Vorpommern. "Mit der Krise um die Werften, der Ankündigung von Caterpillar, seinen Standort zu schließen sowie der Nachricht, dass das amerikanische Unternehmen INTEL in Magdeburg aufschlagen wird (auch Schwerin hatte sich darum bemüht), haben wir mit der Information zu Nordex einen neuen Tiefpunkt erreicht.

 

Zwar haben wir mit der Gesundheitswirtschaft und dem Tourismus wichtige Bruttowertschöpfungsbranchen im Land, wir müssen dennoch aufpassen, dass und gerade international tätige Großunternehmen mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht verloren gehen. Hier ist auch die Landesregierung am Zug, sich bei der Vergabe von potentiellen Neuansiedlungen stärker für Mecklenburg-Vorpommern einzusetzen und sich darüber Gedanken zu machen, wie wir neue Wertschöpfungspotentiale generieren können", so der Landesvorsitzende.

 

Mau meint, dass man einen Blick auf die Lausitz werfen könnte, die den Strukturwandel schon vor Jahren angegangen ist, um die Region auch ohne Braunkohle wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen. "Das wäre doch ein sinnvoller Ansatz und wir müssen uns mit unseren Küstenstandorten nicht verstecken, sondern sollten unsere Potentiale dahingehend ausschöpfen, gerade was Meerestechnik oder erneuerbare Energien angeht. Hierbei wäre es wünschenswert, wenn die Landesregierung die Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt", so Mau weiter. Sinnvoll wäre es auch, dass das Wirtschaftsministerium im Bund ein Nachfolgeförderprogramm für das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) beschließt: "Leider hat sich bis heute dahingehend noch nichts getan. Für den Fortschritt in der Forschung und den Mittelstand ist das kein gutes Signal. Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie dieses Thema im Bund platziert", sagte Mau.

Insgesamt sind durch die Schließungen sehr viele gut bezahlte und qualifizierte Arbeitsplätze betroffen. Die Ansiedlung von Intel bei Schwerin hätte dem entgegen wirken können.