Cookie-Einstellungen

Bericht
07.10.2020
Drucken

Ypsomed - Standortentscheidung für Schwerin

Weltweit wurden 22 Standorte geprüft

Wie sich Schwerin bei der Standortwahl des Schweizer Medizintechnikunternehmens Ypsomed gegen Polen, Tschechien und China durchsetzen konnte, erläuterte der Werkleiter Peter Perler in der Schweriner Sektionssitzung.
©None

Der Industriepark Schwerin erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Unternehmenslandschaft. Der Erfolg begann vor zehn Jahren mit der Firma Flamm Aerotech, weitere Unternehmen wie Nestle folgten und die Medizintechnik-Firma Ypsomed eröffnete 2019 als jüngste Ansiedlung ihre Hallen. Damit entschieden sich die Schweizer für die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns und gegen 21 Standorte im weltweiten Vergleich. Doch was macht Schwerin so attraktiv gegenüber Mitbewerbern wie Polen, Tschechien oder China?

 

Werkleiter Peter Perler erläuterte, dass der Wechselkurs Franken-Euro ausschlaggebend gewesen sei, Kostenblöcke wie Gehälter und Einkauf in den Euroraum zu verlagern. Die Kriterien, die für die Standortwahl herangezogen wurden, setzten sich aus den Parametern wie Verfügbarkeit der erforderlichen Fachkräfte, der Nähe zu Universitäten sowie Städten, der Nähe zu Firmen mit ähnlichen Prozessen, eine gute logistische Anbindung, niedrige Steuern/Fördergelder, Erfahrung und Unterstützung der Behörden bei der Unternehmensansiedlung und einer passenden Grundstücksgröße zusammen. Entscheidend war aber auch die Wirtschaftsförderung, die bei der Ansiedlung eine „herausragende Arbeit“ geleistet habe.

 

Der Hersteller von Zubehör für Insulin-Pumpen oder Injektions-Stifte (Pens) investierte gut 80 Millionen Euro, knapp zehn Millionen kamen vom Land. Das Unternehmen hat für Expansion vorgesorgt – und kaufte im Schweriner Industriepark gleich 100 000 Quadratmeter Land. Bis zu 200 Jobs sollen dabei entstehen. Peter Perler bezeichnete Diabetes selbst als eine Art Pandemie, die für volle Auftragsbücher sorgt, insgesamt aber mit Sorge zu betrachten sei.