Viele Folgen werden erst im Nachhall kommen
Vierte Sitzung der Landesfachkommission Tourismuswirtschaft und Handel
Die Landesfachkommission Tourismuswirtschaft heißt ab sofort „Tourismuswirtschaft und Handel“. „Denn die Themen, die in der Kommission besprochen werden, schließen auch den Einzelhandel mit ein, der auch von der Coronapandemie im besonderen Ausmaß betroffen war – es ist wichtig, dass wir den Handel mit einbeziehen“, so Vera Hirte, Vorsitzende der Fachkommission Tourismuswirtschaft und Handel. „Der Einzelhandel war schon vor Corona in der Krise“, so Frank Junge MdB, stellv. tourismuspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, der die Einbeziehung des Handels in der Fachkommission unterstützt. „Wir müssen vor allem am Stadtbild arbeiten, um wieder mehr Menschen in die Läden zu locken“. Junge sieht das Ende der wirtschaftlichen Auswirkungen in der Pandemie noch nicht erreicht: „Viele Folgen werden erst noch im Nachhall kommen“, warnt der Sozialdemokrat. Für die Unterstützung der Branche ist es wichtig, dass der Stellenwert des Sektors in der politischen Landschaft gestärkt wird, forderte der Wirtschaftsrat schon des Häufigeren. Frank Junge sagt, dass hierbei die Errichtung eines Staatssekretärs für Tourismus eine Idee wäre. „Um den Tourismus zu stärken, müssen wir auch die Verkehrsinfrastruktur ausbauen und besonders die berufliche Bildung stärken. Beides hängt eng mit dem Tourismus zusammen. Die Städtebauförderung und die Planungsverfahren müssen beschleunigt werden“, so Frank Junge.
Gert Griehl, Geschäftsführer der Gert Griehl GmbH und Inhaber der Modekette Pier14, berichtete über die Auswirkungen auf sein Geschäft während der Pandemie. Er kritisierte, dass besonders der Mittelstand in der Krise viel zu wenig Beachtung findet.
Lars Schwarz, Inhaber des Mecklenburgischen Hofs in Gnoien und Präsident des DEHOGA in Mecklenburg-Vorpommern, warnte: „Wir sind noch lange nicht durch! Eine Erhöhung des Mindestlohnes ist der vollkommen falsche Weg, denn dadurch gehen die Lohnabstandsgebote verloren. Zwar begrüße ich die Beibehaltung des Mehrwertsteuersatzes von sieben Prozent, aber das andere zieht einen Rattenschwanz nach sich. Denn wir müssen auch unsere Zulieferer dann anders bezahlen, weil die auch ihre Preise erhöhen werden. Dadurch wird auch die Qualität verloren und es wird zu Lasten der Ausbildung gehen. Warum soll ich noch eine Ausbildung machen, wenn ich ohne schon 12 Euro bekomme?“
Der Wirtschaftsrat nimmt die Themen der Sitzung mit auf und wird sie in ein Positionspapier aufnehmen, welches an die neue Regierung nach der Wahl übergeben werden soll.