Bundesminister Habeck überfordert Eigenheimbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern
Landesvorsitzender Andreas Mau: Ideologische Pläne sind an Entrücktheit kaum zu überbieten - für viele Familien im ländlichen Raum werden sie das Aus für das Elternhaus bedeuten
Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Wirtschaftsrates der CDU e.V. kritisiert die Pläne zum Verbot von Öl- und Gasheizungen des Bundeswirtschaftsministers. „Habecks Heizungs-Knock-out wird gerade in Ostdeutschland zu einem großen sozialen Problem. Die Investitionen werden nicht nur hoch sein, sondern oftmals auch schon sehr kurzfristig erfolgen müssen und dabei auf durchschnittlich geringere Vermögen treffen. Die Regierungspläne werden viele Familien wirtschaftlich überfordern“, sagt der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Andreas Mau.
Der Wirtschaftsrat Mecklenburg-Vorpommern stellt die Umstellung der Wärmeversorgung auf klimafreundlichere Systeme als Öl und Gas dabei mit keiner Silbe in Frage. Zu kritisieren ist der erneut eingeschlagene Weg über Verbote und technologische Verengung – weil dies die Immobilieneigentümer überfordern wird und in der vorgeschriebenen Schnelligkeit auch faktisch nicht realisierbar sein wird. Andreas Mau: „Wir begehen hier den gleichen Fehler wie in der Energiepolitik: Es wird ein sofortiger Ausstieg aus einer Technologie beschlossen, ohne dass ein schlüssiges, alternatives Gesamtkonzept vorliegt.“
Gerade in den Kleinstädten und Dörfern Mecklenburg-Vorpommerns dominieren Wohnbauten, die vor 1919 errichtet worden sind, ein- bis zweischalige Mauerwerksbauten, oftmals aber klassische Fachwerkhäuser mit Strohlehm-Ausfachung, Holzbalkendecken. In Teilen Mecklenburg-Vorpommerns macht dieser Anteil sogar mehr als 50 Prozent des Wohngebäudebestands aus. „Sie können solche Gebäude mit vertretbarem Aufwand kaum energetisch so herrichten, dass diese etwa mit einer Wärmepumpe beheizt werden können. Und selbst wenn eine solche energetische Sanierung technisch überhaupt möglich ist, eine Einbeziehung teurer Fachberater mit entsprechender bauphysikalischer wie energetischer Kompetenz wird unumgänglich sein“, sagt Andreas Mau.
Hinzu kommt: Viele Bürgerinnen und Bürger von Mecklenburg-Vorpommern haben in den 1990er Jahren – oft unter großem finanziellen Aufwand – ihre Häuser von Braunkohle auf Öl- oder Gasheizungen umgestellt. Habecks Gesetz sieht nun aber auch vor, dass sämtlichen Bestandsanlagen nach 30-jähriger Nutzung die Betriebserlaubnis entzogen wird. Das heißt: Eine in der großen Renovierungswelle Mitte der 1990er Jahre eingebaute Öl- oder Gasheizung darf bereits in zwei bis drei Jahren nicht mehr weiterbetrieben werden, egal ob sie defekt ist oder nicht. Andreas Mau: „Das Problem des Heizungstauschs stellt sich damit gerade für ostdeutsche Immobilienbesitzer im Grunde schon morgen.“
Es gibt aktuell keine technisch wirklich praktikable Alternative. Kommunale Fernwärmenetze sind abseits der Großstädte so gut wie nicht vorhanden. Bleibt für viele Altbaubesitzer einzig der Weg zurück zum alten Holzofen, nunmehr auf Pelletbasis – mit teuren Zusatzinvestitionen in Biomassekessel und Vorratsbehälter. „Ob das allerdings aufgrund der Feinstaubbelastung eines solchen Heizsystems einen wirklichen Beitrag zum Umweltschutz leistet, sei dahingestellt“, schlussfolgert Andreas Mau.
„Die Pläne des Ministers sind an Entrücktheit kaum zu überbieten. Für viele Familien im ländlichen Raum werden sie das Aus für das einst von den Vorfahren errichtete Hauses bedeuten. Wenn weder die vorgeschriebene Sanierung noch ein Abriss und Neubau wirtschaftlich tragbar sind, bleibt nur der Umzug in eine Mietwohnung“, befürchtet Andreas Mau. Die Pläne Robert Habecks stehen für einen massiven Eingriff in das Eigentum. Grünes Wunschdenken vernichtet einmal mehr das Vermögen der Bundesbürger. Der aus der Regierungskoalition bereits zu vernehmende Ruf nach Streckung der Fristen oder Härtefallregelungen wird am grundsätzlichen Fakt der Vermögensvernichtung nichts ändern.