Bericht
04.12.2025
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Hintergrundgespräch der Sektion Seenplatte mit Nico Klose

Neubrandenburgs neuer Oberbürgermeister stellt sich vor
©Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Im Juli 2025 wurde Nico Klose als Oberbürgermeister der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg vereidigt. Ganz neu ist ihm die kommunale Verantwortung nicht: Bereits 2014 trat er in die Gemeindevertretung von Neverin ein, übernahm dort 2019 das Bürgermeisteramt und engagiert sich seit 2024 zusätzlich im Kreistag der Mecklenburgischen Seenplatte. Mit dieser breiten Erfahrung tritt er nun an, Neubrandenburg in eine stabile, moderne und offene Zukunft zu führen.

Starke Stadtidentität trotz knapper Kassen

Ein zentrales Ziel seiner Amtszeit ist es, unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen eine starke und zukunftsorientierte Stadtidentität zu entwickeln. Dafür setzt Klose vor allem auf wirtschaftspolitische Impulse, die sowohl Neubrandenburg als auch den Landkreis voranbringen sollen.

Die Lage ist jedoch anspruchsvoll: Die kommunalen Haushalte stehen stark unter Druck, und vielerorts geraten Investitionen in Schulen und die Entwicklung der lokalen Wirtschaft in Konflikt miteinander. Hinzu kommt die Struktur der regionalen Wirtschaft: Rund 80 Prozent der Unternehmen in der Mecklenburgischen Seenplatte beschäftigen weniger als zehn Mitarbeitende. Gerade für diesen Mittelstand sind verlässliche Rahmenbedingungen und eine funktionierende Infrastruktur entscheidend.

Wirtschaftspotenziale bleiben ungenutzt

Besonders deutlich wird der Handlungsdruck bei den Gewerbeflächen. Zwar gibt es zahlreiche Anfragen von Unternehmen nach attraktiven Standorten – allein eine der Flächen verzeichnet rund 250 Interessensbekundungen. Doch vielerorts fehlt es an grundlegender Erschließung. Vor allem der Anschluss an das Stromnetz ist ein Problem: Der regionale Energieversorger E.DIS verfügt aktuell über keine ausreichenden Kapazitäten, um neue Areale zu versorgen. So bleiben wertvolle Flächen ungenutzt, wirtschaftliche Potenziale liegen brach.

Nico Klose neu.PNGFoto: Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Innerer Wandel der Verwaltung

Klose setzt deshalb nicht nur nach außen, sondern auch nach innen klare Impulse. Die Verwaltung soll moderner, digitaler und bürgernäher arbeiten. Dabei schreckt er nicht vor unbequemen Entscheidungen zurück. „Die Verwaltung räumt von innen auf“, lautet einer seiner Grundsätze. Ziel ist ein Kulturwandel hin zu mehr Dynamik, Effizienz und offener Kommunikation.

Besonders sichtbar wird dieser Wandel durch das Pilotprojekt der digitalen Bauakte. Der komplette Prozess – von Antragstellung bis Genehmigung – funktioniert bereits innerhalb Neubrandenburgs digital. Perspektivisch soll das System landesweit ausgerollt werden. Das verspricht erhebliche Effizienzgewinne für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen.

Gemeinsam stärker: Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Als jemand, der nicht aus der Stadtverwaltung stammt, möchte Klose verfestigte Strukturen überwinden und die Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsspitze, Fraktionen und Stadtvertretung neu beleben. Sein Anspruch ist ein Umgang auf Augenhöhe – geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und konstruktivem Austausch. Nur so könne es gelingen, die großen Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern.