Klausurtagung des Wirtschaftsrates 2024
Kurz nach der Auflösung der Ampel-Koalition kam der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zu seiner alljährlich stattfindenden Klausurtagung zusammen. Einen viel besseren Zeitpunkt gab es nicht, um die beiden Abgeordneten aus dem Bundestag der CDU/CSU-Fraktion, Simone Borchardt und Philipp Amthor, zu begrüßen. Beide berichteten über die vergangenen Wochen und warfen einen Blick nach vor, was jetzt alles kommen müsse. Dazu sei das Grundsatzprogramm der Union ein sehr guter Aufschlag, meinten beide unisono. "Es wir ja in letzter Zeit viel über den defizitären Haushalt gesprochen. Wir sehen zu viele Sozialausgaben, das Bürgergeld wird es mit uns in der Regierung in der Form nicht mehr geben. Wir bauchen auch dringend wieder mehr netto vom brutto", so Simone Borchardt. Als Mitglied des Gesundheitsausschusses ist sie mir ihrer zudem vorhandenen praktischen Erfahrung bestens ausgestattet, um die Themen korrekt einzuordnen. Das gilt vor allem auch für das Thema Pflege, bei dem enormer Handlungsbedarf besteht. "Alt heißt nicht gleich pflegebedürftig, Pflegegrad I ist keine Pflege, Pflegegrad II auch nur zu 80 %. Es sollten zukünftig nur noch die in die stationäre Pflege, die es wirklich brauchen", sagte Simone Borchardt.
Philipp Amthor sieht die deutsche Wirtschaft auf einem dramatischen Stand: "Erst einmal ist für uns klar, dass wir nicht die Hilfskellner für die gescheiterte Koalition und die derzeitige Lage sind. Im Januar wird es von uns ein 100-Tage-Sofortprogramm geben, welches wir bei einer Regierungsbeteiligung in der kommenden Legislaturperiode umsetzen würden. Es muss damit aufhören, dass tagtäglich Entscheidungen gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland getroffen werden. Wir haben so viele Insolvenzen wie noch nie und müssen der Entwicklung entgegensteuern und die Privatwirtschaft mit den richtigen Rahmenbedingungen unterstützten. Gleichzeitig muss der "Behördenwahn" aufhören und wir möchten die Beauftragen deutlich reduzieren und eine Verwaltungsreform starten, um der überbordenden Bürokratie Einhalt zu gebieten", sagte Philipp Amthor.
Das Neumitglied des Wirtschaftsrates AIDA Cruises wurde durch Dirk Inger, senior vice president public affairs, sustainability and communications, vorgestellt. Er präsentierte das Portfolio des Kreuzfahrtschiffunternehmens. Des Weiteren sprach er über die nachhaltige Entwicklung des Rostocker Unternehmens. "Wir möchten 2050 emissionsfrei unterwegs sein. Dazu sind für uns auch Landstromanlagen wichtig, die es auch in immer mehr Häfen Europas gibt", so Dirk Inger. AIDA ist auch für das Land MV wichtig, denn: Gäste, die in Rostock starten, bleiben häufig ein paar Tage länger in Rostock und Umgebung und starken so die Tourismuswirtschaft.
Neben den politischen und unternehmerischen Impulsen blickten Andreas Mau, Landesvorsitzender, sowie Reto Pikolin, Landesgeschäftsführer, auf das Jahr zurück. Der Landesverband konnte viele Sitzungen und Veranstaltungen durch das Land, auch auf regionale Ebene durchführen und somit den Mitgliedern ein breites Portfolio bieten.
Simone Borchardt MdB
Reto Pikolin, Philipp Amthor MdB und Andreas Mau
---
Fotos: Thomas Thiele