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Bericht
15.03.2023
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„Kulturwandel“ in der Digitalisierung wird lange dauern

Landesfachkommission Digitalisierung

Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski zu Gast
©Wirtschaftsrat

Wie steht es eigentlich um die Digitalisierung in der Verwaltung? Mit dieser Frage haben sich die Mitglieder und Gäste der Landesfachkommission Digitalisierung auseinandergesetzt. Wichtig war zu erfahren, wie es explizit um den Stand in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock bestellt ist. Lobenswert sei zu erwähnen, dass im Juni dieses Jahres die Smartcity-Strategie von Rostock vorgestellt wird. Insgesamt fließen in sie 12 Millionen Euro an Fördergeldern als auch zusätzlich Eigenmittel der Hansestadt, so der Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung. Diese beinhaltet unter anderem eine „urbane Datenplattform“ wie auch eine „intelligentes Rostock App“.

Um die Digitalisierung in den Verwaltungen voranzubringen, geht es nicht nur um technischen Fortschritt, an dem es manchmal in deutschen Kommunen noch hakt: „Die Beharrungsumstände beim Personal in der Verwaltung sind groß. Wir brauchen einen Kulturwandel und der wird nicht von heute auf morgen erfolgen. Verwaltungen sind ein schwerer Tanker“, so der Senator. Um die Digitalisierung voranzutreiben, wäre es einfacher, wenn der Bund mehr bestimmt, so wie beispielsweise bei der „Dresdner Erklärung“ von sechs Großstädten aus dem Frühjahr 2021 gefordert. Diese sieht eine übergreifende, standardisierte Plattform für alle Kommunen vor, die zur nachhaltigen Entwicklung der künftigen digitalen Verwaltung beiträgt. „Kommunen wollen an die Kette gelegt werden“, so Dr. von Wrycz Rekowski.

In der anschließenden Diskussion gab es viel Gesprächsbedarf. Die Unzufriedenheit mit den Fortschritten bei der Umsetzung war spürbar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fordern ein changemanagement beim Personal in den Verwaltungen, bei dem die neuen Arbeitnehmer den Alteingesessenen den „neuen Weg“ aufzeigen. Eine Effektivitätssteigerung werde es nur auf diesem Wege geben.

Ein Beispiel, dass es in den Verwaltungen mit der Digitalisierung funktionieren kann, würde doch das Steuerprogramm Elster zeigen, mit dem schon seit Jahren in den Finanzämtern und -verwaltungen gearbeitet werde, so einer der Teilnehmer.