Wir haben bei den Gewerbesteuern einen hohen Einbruch zu verzeichnen
Sektion Mecklenburgische Seenplatte
Große Unternehmen sind in Mecklenburg-Vorpommern rar gesät. Das gilt insbesondere auch für die Landkreise, die viel Fläche und wenig Städte haben, wie die Mecklenburgische Seenplatte und auch für die dort größte Stadt Neubrandenburg. Um investieren zu können und den Landkreis respektive Neubrandenburg voranzubringen, sind Gewerbesteuern willkommen, die aber in den letzten Jahren rückläufig und nun auf rund 25 Millionen Euro in der Vier-Tore-Stadt zurückgegangen sind. „Von unseren knapp 2.000 Unternehmen zahlen nur um die 700 Gewerbesteuern, die Hälfte der Steuern zahlen 20 Unternehmen. Das ist keine zufriedenstellende Situation“, so Silvio Witt, Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg.
Zu seinen weiteren Sorgen und Herausforderungen gehört die Personalsituation in den Verwaltungen als auch die Energiepreise. Auf beide Faktoren hat der Oberbürgermeister aber nur begrenzt Einfluss und seine Gestaltungsmöglichkeiten für eine Verbesserung sind begrenzt. „Beim Personal in den Verwaltungen sind permanent 40 Stellen nicht besetzt, das sind zehn Prozent! Deutlich zu viel, wenn Sie mich fragen, um Anliegen zu bearbeiten“, sagte Silvio Witt. Wie schon bei den letzten Frühstücksgesprächen im Badehaus war auch wieder die Frühchenstation im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Gegenstand der Diskussion. „Die privaten Kliniken erfüllen doch gerade in MV häufig nicht die Anforderungen der Mindestmenge, wie sie festgelegt sind. Vielleicht sollte einfach das Land finanzielle Unterstützung erhalten, damit wir auch unsere Top Ärzte wie die Kinderkardiologen bei uns halten können“, sagte eine Vertreterin des Klinikums. Für den Sprecher der Sektion Mecklenburgische Seenplatte, Matthias Heicke, war die Erwähnung des Fachkräftebedarfs noch wichtig. „Ja, wir brauchen mehr Fachkräfte. Wir müssen aber vor allem mit passenden Angeboten dafür sorgen, dass die Fachkräfte bei uns bleiben und uns nicht nur auf die Anwerbung von Fachkräften fokussieren“, so Matthias Heicke.
Der Wirtschaftsrat führte mit dem Oberbürgermeister eine angeregte Diskussion und dankt für seinen Besuch und den Austausch mit den Mitgliedern des Wirtschaftsrates der Sektion Mecklenburgische Seenplatte.