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Bericht
07.11.2023
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Wir möchten der größte Energieversorger der Region werden

Besuch bei der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft (IAG)
©@Wirtschaftsrat

Sektion Nordwestmecklenburg. Man mag es kaum glauben: auf der größten Mülldeponie in Norddeutschland, die im Moment noch gefährlichen Sondermüll der Kategorie 3 annimmt (es gibt die Stufen 0 bis 4, 4 ist u.a. Atommüll), soll in einigen Jahren rund um die Uhr Energie bereit gestellt werden. Bis zu 30.000 Haushalte sollen versorgt werden können. Schon jetzt speist die IAG Strom ins Netz über PV-Anlagen und Gas ein. Das Gas entstammt aus dem Abfall, denn Abfall enthält auch organische Stoffe, die über einen längeren Zeitraum biologisch abgebaut werden. Dabei entsteht Deponiegas. Dieses Gas lässt sich energetisch verwerten, da es den Energieträger Methan enthält. Mittels der vor Ort stehenden vier Blockheizkraftwerke wird das Gas in thermische und elektrische Energie umgewandelt. „Wir betreiben vorsorgenden Umweltschutz mit zukunftsfähiger und nachhaltiger Wirkung. In den kommenden Jahren werden wir auf den Grasnarben, worunter der Müll gelagert ist, noch weitere PV-Anlagen bauen. Damit werden wir ein großer Energieerzeuger“, so der Geschäftsführer Henry Forster, der zugleich auch Präsident des Bundesverbandes für Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung ist. „Wir nehmen seit zwei Jahren schon keinen Müll mehr aus dem Ausland oder Süddeutschland an und wir werden auch nur noch bis 2035 Müll der Kategorie 3 annehmen“, sagte Forster. Bis dahin wird noch mehr bzw. verschiedene Arten von Müll kommen, denn die neue Mantelverordnung sieht neue Gefahreinteilungen vor, gerade bei Bauschutt.

Die Mitglieder hatten nach der Präsentation von Henry Forster die Möglichkeit, das Gelände zu besichtigen. Wir fuhren auf den höchsten Punkt des Geländes, wo wir die Trennung als auch die Gasanlagen sehen konnten, mit welchen das Gas aus dem Müll gezogen wird (Deponie-Altbereich). Wir besichtigten zudem die Sickerwasserbehandlungsanlage. Henry Forster hatte sich für uns viel Zeit genommen und wir bedanken uns recht herzlich bei ihm.