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Bericht
04.08.2021
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Wir müssen im Land ein neues Image schaffen, um Fachkräfte zu gewinnen

Gemeinsame Veranstaltung von KAS und Wirtschaftsrat

Diskussion zur Fachkräftelücke in Mecklenburg-Vorpommern
©None

„Es kann nicht sein, dass die Berufs- und Studienorientierung durch Lehrkräfte erfolgt, die gar keine Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt abseits von Bildungseinrichtungen gesammelt haben“, so Irmhild Düwel. „Wenn wir dem Fachkräftemangel begegnen wollen, muss das ganze System verändert werden. Das reine Auswendiglernen in Schulen ist nicht mehr wichtig, wir müssen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei den Schülerinnen und Schülern entwickeln und fördern. Ein weiterer Punkt ist die Wertschätzung der Ausbildungsberufe, daran müssen wir dringend arbeiten, denn die Überakademisierung hilft uns nicht weiter“ so Irmhild Düwel.

„Wir müssen bei dem Fachkräftemangel entscheiden zwischen dem östlichen und westlichen Landesteil. Der westliche Teil ist gut angebunden an Hamburg, im östlichen Teil wurde es aber verpasst, den Anschluss an Berlin zu stärken. Besonders hervorheben möchte ich den Anschluss an Stettin, den es kaum gibt. Des Weiteren müssen wir es schaffen, eine Gründerkultur zu entwickeln, damit die Abgängerinnen und Abgänger von den Universitäten hier im Land bleiben. Dabei stimme ich gern Irmhild Düwel zu: denn auch in der universitären Ausbildung benötigen wir beispielsweise das Fach 'Aufstellen eines Businessplans' in allen möglichen Studienrichtungen“, so Michael Sack.

Die Pandemie hat uns schon getroffen, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeht. Wir haben aufgrund der Perspektivlosigkeit viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren. Momentan haben wir 5.000 für das Board, wir brauchen aber 15.000! Wir haben länger unserer Ausbildung ausgesetzt, starten jetzt aber wieder durch – für alle Bereiche. Die entscheidende Herausforderung in der kommenden Zeit wird sein: wie gehen wir mit der Flexibilisierung auf dem Arbeitsmarkt um? Verschiedene Arbeitsmodelle haben wir schon immer gehabt, aber heutzutage hat sich das durch die Schnelligkeit nochmals geändert, auch durch die Digitalisierung“, so Witzke.

 

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet. Das Video finden Sie hier.