Wirtschaftsrat diskutiert über digitale Bildung
Fachkommissionsübergreifende Sitzung der Landesfachkommissionen Digitalisierung sowie Arbeitsmarktpolitik, Bildung und Wissenschaft
Wenn man über „digitale Bildung“ spricht, kommen einem vielen Themen in den Kopf: geht es um die digitale Ausstattung in den Schulen? Oder die digitale Infrastruktur? Oder geht es um die Ausbildung der Lehrkräfte? Wie sieht der Stand nach Corona aus und wie haben sich die Schulen weiterentwickelt? Zweifelsohne kommt einem auch das Thema Föderalismus in den Sinn, ist die Bildungspolitik doch Ländersache. Mit dem Digitalpakt Schule hat der Bund den Ländern Finanzmittel zur Verfügung gestellt, um in die digitale Ausstattung zu investieren. Bislang wurden aber – so auch in Mecklenburg-Vorpommern, noch nicht alle Fördergelder abgerufen, „und sogar 30 Prozent noch nicht“, wie die Leiterin „Digitalisierung im Schulwesen“ im Ministerium für Bildung und Kindertagesstätten, Cornelia Zielke, erklärte. Die Schulleiterin der Neumühler Schule in Schwerin, Nadja Richter, gab einen Einblick aus der Praxis. Obwohl ihre Schule schon lange mit digitalen Endgeräten ausgestattet ist, sieht sie auch noch viel Verbesserungsbedarf, insbesondere in Fortbildungsmaßnahmen der Lehrkräfte. „Digitale Bildung besteht aus Technik, Pädagogik und Schule, alle drei Punkte sind gleichwichtig zu betrachten bei der Weiterentwicklung“, so Dr. Sven Olsen, Leiter der Landesfachkommission Arbeitsmarktpolitik, Bildung und Wissenschaft des Wirtschaftsrates.
Christian Pegel, Minister für Inneres und zuständig für die digitale Infrastruktur, lobte die Fortschritte im Land. „Wir haben aber noch eine weite Strecke vor uns, bis alle Schulen mit starkem Breitband versorgt sind. In den kommenden zwei Jahren sollte das aber bei 80 Prozent der Schulen der Fall sein“, so der Minister. Mit dem Ausbau der digitalen Infrastruktur im Land beschäftigt sich der Wirtschaftsrat in Mecklenburg-Vorpommern schon seit Jahren, vor allem mit dem bis zur Coronapandemie jährlich durchgeführten Breitbandausbau hat der Wirtschaftsrat einen erheblichen Anteil und Einfluss auf die Fortschritte im Land. Toni Jantschik von der atene KOM GmbH berichtete als Projektträger über die Fortschritte des Breitbandausbaus in Mecklenburg-Vorpommern. Einen weiteren Impuls hielt Julius Schafmeister, der mit evephone die Schulen mit digitalen Endgeräten auf Mietbasis ausstattet und zudem einen umfassen Service anbietet.
Auf diesem Podium aufbauend wird der Wirtschaftsrat unter Leitung des Vorsitzenden der Fachkommission Digitalisierung, Rolf Hoffmann, Mitte Oktober die technischen und infrastrukturellen Themen weiter vertiefen – mit der Fortsetzung des Breitbandsymposiums.