„Über allem steht der Datenschutz“
V.l.n.r.: Torben Gerber, IT-Security Lead und Dr.Marija Stambolieva, Informationssicherheitsbeauftragte, beide LM IT Services AG; Barbara Thiel, Datenschutzbeauftrage für das Land Niedersachsen; Alexander Plato, COO, LM IT Servies AG und Vorsitzender der Landesfachkommission Digitales Niedersachsen des Wirtschaftsrates Niedersachsen; Dirk Abeling, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates Niedersachsen. (Bild: Wirtschaftsrat)
Die Landesfachkommission Digitales Niedersachsen und
die Sektion Osnabrück/Grafschaft Bentheim des Wirtschaftsrates Niedersachsen
lud zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Motto: „Man kann nicht alles
digitalisieren“ ein. In den Räumlichkeiten der LM IT Services AG in Osnabrück, wurde über Digitalisierung, Cyber-Security und den Datenschutz diskutiert.
Die Keynote der Veranstaltung hielt Barbara Thiel, Datenschutzbeauftragte des Landes Niedersachsen. Sie referierte über die Bedeutung vom Datenschutz bei der Digitalisierung.
Thiel betonte zu Beginn die Unabhängigkeit Ihrer Behörde. „Wir sind nicht Teil der Landesregierung, sondern genießen vollständige Unabhängigkeit.“ In der öffentlichen Wahrnehmung würde der Datenschutz häufig noch als Hindernis der Digitalisierung gesehen, so Thiel. Dies wäre jedoch nicht der Fall, sondern Datenschutz sei vielmehr die Voraussetzung, dass Digitalisierung gelingen könne. Um der vergleichsweise schlechten öffentlichen Wahrnehmung der Datenschutzbehörde entgegenzuwirken, habe man die Pressearbeit intensiviert und professionalisiert, denn Journalisten seien keine Gegner, sondern Partner, so Thiel. Jährlich müsse die Datenschutzbehörde 2500 Beschwerden bearbeiten. Dies würde den Handlungsspielraum für andere Anliegen innerhalb der Behörde einschränken.
Torben Gerber, IT-Security Lead und Dr. Marija Stambolieva, Informationssicherheitsbeauftragte, beide LM IT Services AG, berichteten den Mitgliedern und Gästen von ihren Tätigkeiten und Aufgaben im Unternehmen und der Bedeutung von Datensicherheit in der heutigen Zeit.
Durch Systemausfälle und Erpressungen seien im Jahr 2021 223 Milliarden Euro Schäden in der deutschen Wirtschaft entstanden, erläuterte Gerber. Viele Unternehmen könnten schon frühzeitig selber handeln, um Datensicherheitsprobleme zu verhindern. So sei das Risikomanagement innerhalb von Unternehmen der Startpunkt für Informationssicherheit. Mitarbeiter müssen geschult werden, um eine „Mitarbeiterawareness“ zu schaffen, forderte Gerber.
Dr. Stambolieva bemängelte, dass nur wenige Unternehmen ihre Daten digitalisiert hätten, da diese Ängste davor haben würden, Fehler bei der Datenverarbeitung zu machen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass einige mittelständische Unternehmen durch Digitalisierungskonzepte ihre Produktivität deutlich gesteigert hätten.
Bei einem anschließenden Get-together wurde sich noch lange über die Veranstaltung und Digitalisierungsthemen ausgetauscht.