Aus den Ländern (Niedersachsen): Außenhandel, Schifffahrt und Brexit
Die Sektion Elbe-Weser des Wirtschaftsrates Niedersachsen lud ein zu einem digitalen Gespräch über den aktuellen Verhandlungsstand der Brexit-Verhandlungen und die damit einhergehenden, möglichen Auswirkungen von verschiedenen Austrittsszenarien auf die Außenhandelsbeziehungen und die Schifffahrt.
David McAllister MdEP berichtete im Rahmen seines Impulsvortrages über den aktuellen Verhandlungsstand mit den Briten aus Sicht der Europäischen Union. Die Verhinderung eines „No-Deal-Brexits“ stellt sich als ein mühsames Unterfangen dar, so McAllister. Es gibt noch viele Streitpunkte wie unter anderem visafreies Reisen, Roaming-Zonen, Zollbestimmungen oder die gemeinsame Nutzung von Fischereigründen, die noch geklärt werden müssen. Das zentrale Ziel der EU ist es, in den Verhandlungen eigene Standards nicht zu vernachlässigen und einen Deal noch vor dem finalen Stichtag zu vollziehen.
Durch die mangelnde Planbarkeit sieht Michael Viefers als Vertreter eines internationalen Logistikdienstleister einen zukünftig „reibungslosen Warenfluss in Gefahr“. Er definiert die zähen Verhandlungen als ein massives Problem für Unternehmen mit intensiven Außenhandelsbeziehungen.
Die europäischen Verhandlungsführer seien sich dieser Problematik definitiv bewusst, so McAllister. Er empfehle Unternehmen dennoch, sich auf beide Eventualitäten (Deal oder No-Deal) vorzubereiten, da der Ausgang der Verhandlungen nicht vorhersehbar sei. Dieses Thema und viele weitere wurden in der anschließenden offenen Diskussionsrunde vertiefend diskutiert.
Das Team des Wirtschaftsrat Niedersachsen bedankt sich bei allen anwesenden Mitgliedern und Gästen sowie insbesondere bei Herrn McAllister MdEP und Herrn Viefers für diesen spannenden Austausch.
/Verfasser: Maximilian Kamp