Regional statt zentral: Stärkung der Lebensqualität und wirtschaftlichen Entwicklung in den ländlichen Regionen Niedersachsens
Am Montagnachmittag begrüßte der Wirtschaftsrat Niedersachsen Matthias Wunderling-Weilbier, seit Juli dieses Jahres Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung, zu einer spannenden Online-Veranstaltung. Florian Lücke, Mitglied im Vorstand der Sektion Lüneburg-Nordheide, führte die interessierten Gäste als Moderator durch eine Stunde, welche ganz im Zeichen der ländlichen Regionen in Niedersachsen und deren Entwicklungspotenzial stand.
In der wirtschaftlichen Entwicklung der ländlichen Gebiete setzt das niedersächsische Ministerium auf Teamwork statt Alleingänge. In Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden sollen gezielte Projekte die Regionen individuell stärken. „Aus einer alleinig sektoralen Betrachtung heraus wird dies meist nicht so erfolgreich“, erklärt Wunderling-Weilbier. „Unser Ziel ist es daher, in verschiedenen Themenfeldern einen erfolgreichen Ansatz mit der kommunalen Ebene zu entwickeln. Die Regionen wissen meist am besten, was sie genau brauchen.“ Dies wird durch die vier Außenstellen in Niedersachsen unterstützt, welche diese Kooperation in die Tat umsetzen – ein zentrales Gesamtkonzept aus Hannover sei hingegen nicht der richtige Weg.
Als erfolgreiches Musterbeispiel führt der neue Staatssekretär das Südniedersachsen-Programm an, welches die Region rund um Göttingen gezielt stärken möchte – für die Wirtschaft, Kultur und Menschen der Region. „Göttingen ist eigentlich eine der aufsteigenden Regionen in Deutschland und dennoch ziehen viele Leute weg – da mussten wir unbedingt schauen, wie man darauf angemessen reagieren kann“, so Wunderling-Weilbier.
Wo der Schuh in den Regionen genau drückt sei dem Ministerium bekannt. Neben einer guten medizinischen Versorgung, einem schnellen Internet und flexibler Mobilität gehört auch eine lückenlose Netzabdeckung zu den Baustellen.
Des Verbesserungspotenzials in diesen Punkten sei man sich in Hannover bewusst, erklärt Wunderling-Weilbier: „Da geht es für uns auch teilweise darum, die Versäumnisse des Bundes der letzten Jahre und Jahrzehnte aufzuarbeiten. Da haben wir es teilweise noch mit wirklich handfesten Problemen zu tun.“
Abhilfe bei den allgemeinen Problemen schaffen soll dabei auch das Förderprogramm „Zukunftsräume“, welches als Stärkung der ländlichen Bereiche in Niedersachsen durch Investitionen und Fördermittel ins Leben gerufen wurde. Neben dieser finanziellen Förderung, welche in den letzten zwei Jahren jeweils 5 Millionen Euro betrug, sei es laut des 57-jährigen Staatssekretärs jedoch auch besonders wichtig, eine zunehmend stärkere Kooperationsfähigkeit zwischen der Wirtschaft und Wissenschaft zu entwickeln. In Salzgitter könne man dies gut beobachten, wo Standorte großer Firmen umgebaut und fit für die Energiewende gemacht werden müssen – die Wissenschaft zeigt die Möglichkeiten auf, welche die Wirtschaft im engen Kontakt umsetzt.
Am Ende gehe es bei allen Überlegungen aber immer vorrangig um die Lebensqualität der Menschen in der Region, wie es Wunderling-Weilbier auf den Punkt bringt: „Wir brauchen in Niedersachsen attraktive Lebensräume, in denen die Menschen sich zuhause fühlen.“
Der Wirtschaftsrat Niedersachen sowie besonders die Sektionen Lüneburg-Nordheide, Celle und Elbe-Weser bedanken sich sehr herzlich bei Herrn Staatssekretär Wunderling-Weilbier für die spannenden Eindrücke in dieser informativen Stunde.
Text: Noah Heinemann