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Bericht
13.04.2021
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Aus den Ländern (Niedersachsen) - Konzepte gegen Leerstände in den deutschen Innenstädten

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Die Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Ulrich Mädge aus Braunschweig und Lüneburg schildern ihre Erfahrungen
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In einem digitalen Gespräch zum Thema „Einzelhandel in der Krise – Sterben unsere Innenstädte aus?“ leitete Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen e.V. die Zuhörer mit seinem Impulsreferat in das Thema ein. 

Hauptaugenmerk lag dabei auf der Pandemie, denn seit der Krise musste sich der Handelsverband auf neue Probleme und Fragen einstellen, wie etwa den finanziellen Hilfen oder auch der Notbetreuung für Kinder.

 

Mark Alexander Krack erwähnte, dass trotz Corona der Umsatz im Handel 2020 überraschend um 3,9 Prozent gestiegen sei. Das liegt vor allem daran, dass der Onlinehandel im letzten Jahr einen Zuwachs von rund 24 Prozent verzeichnen konnte. Der Einzelhandel im Bereich Textilien sei jedoch um mehr als 21 Prozent gefallen. Daher ist es hauptsächlich die Textilbranche, die ein großes Minus im Vergleich zu 2019 aufwies. Als Fazit zog er, dass die starken Einschränkungen, beispielsweise die Ladenschließungen, einen enormen Einfluss auf den Einzelhandelsumsatz haben.

 

Gleichzeitig bot Krack Lösungen an, wie dem Aussterben von Innenstädten entgegen gewirkt werden kann. Die City sollte zu einem Erlebnisort mit verschiedenen Attraktionen werden, um so Besucher zu anzuziehen. Außerdem sollte die Lage stimmen, denn eine gute Erreichbarkeit ist wichtig. So sollten gegebenenfalls Einschränkungen, die für Autos in einigen Städten gelten, aufgehoben werden. Ebenfalls sollten Busverbindungen verbessert werden. Darüber hinaus schlägt der Handelsverband vor, dass es eine gemeinschaftliche Kommunikation aller Interessenten zur Erhaltung der Innenstädte zielführend sei. Nur so könne man das Aussterben der Innenstädte aufhalten.

 

Der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth, und der Oberbürgermeister der Hansestadt Lüneburg, Ulrich Mädge, führten im Anschluss aus, was derzeit in den Innenstädten von Braunschweig und Lüneburg geschieht. Ulrich Markurth berichtete, dass in Braunschweig große Leerstände entstünden und bekannte Kaufhäuser schließen würden. Jedoch sei das nicht allein der Pandemie geschuldet, denn schon vor der Krise sei diese Tendenz bereits deutlich gewesen. Er betonte, dass sich der Einzelhandel in der Innenstadt in einem Transformationsprozess befände. Deshalb sei es wichtig, dass es einen gesellschaftlichen Zusammenhalt für lebendige Innenstädte gibt. „Support Your Local“ wäre eine gute Initiative der Bürger, die den Einzelhandel und die Gastronomie in der City unterstütze. Das Motto ist eine Kampagne, die Verbraucher dazu bewegen soll, mehr bei den lokalen Geschäften einzukaufen, statt im Internet. Schließlich sei #SupportYourLocal nicht nur wirtschaftlich relevant, untersütze Geschäfte in der Innenstadt, gleichzeitig wird auch der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt, sagte Markurth.   


Ulrich Mädge betonte, dass es gerade durch die Ladenschließungen in der Corona-Zeit erschwert werde, diese Schwierigkeiten  in den Griff zu bekommen.

 

In der Diskussionsrunde wurden weitere Vorschläge gemacht, wie man die Innenstädte wieder beleben könnte. Dafür sei aber auch die Kooperation des Einzelhandels wichtig.