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Bericht
16.02.2021
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WIR sind Mitglieder der Sektion Elbe-Weser

Auch die Arbeit von Verbänden wie der Wirtschaftsrat haben sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sehr verändert. Der persönliche Kontakt zu den Mitgliedern und der Mitglieder untereinander kann durch die zahlreichen digitalen Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen nicht ersetzt werden. Um dennoch einen besseren Austausch zu ermöglichen und auch neuen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, andere Mitglieder ihrer Sektion kennenzulernen, trafen sich diese der Sektion Elbe-Weser zu einem digitalen Netzwerken.<br />

Digitales Netzwerken beim Wirtschaftsrat Niedersachsen
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Im Rahmen dieser Veranstaltung sollte der Austausch untereinander beflügelt werden, weshalb sich drei Mitglieder der Sektion Elbe-Weser des Wirtschaftsrates Niedersachsen mit ihren Unternehmen vorstellten und über ihre Zeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie berichteten. 

 

Heiko Busse ist der Geschäftsführer der Kaesler Nutrition GmbH. Dieses Unternehmen stellt Futtermittelzusatzstoffe her und beschäftigt an drei Standorten aktuell rund 160 Mitarbeiter*innen. Herr Busse berichtete, dass sich die große Produktionsanlage in Cuxhaven befindet. Dort werden verschiedene Zusatzstoffe in Pulverform und in flüssiger Form nach festen Rezepturen hergestellt. Dabei werden die Rohstoffe aus China und Europa bezogen. Ein wichtiger Punkt in der Kaesler Nutrition GmbH ist laut Herrn Busse die Qualitätskontrolle. Alle Produkte müssen registriert sein und unterliegen sehr strengen gesetzlichen Auflagen. Um neue Produkte zu entwickeln und vorhandene Produkte zu verbessern, befindet sich in Bremerhaven das „Kaesler Research Institut“, das Forschungs- und Entwicklungslabor des Unternehmens. Herr Busse sagte, dass das Unternehmen Zusatzstoffe wie Vitamine und Aminosäuren sowie Trinkwasser-Anwendungen für den landwirtschaftlichen Betrieb herstellt, wobei der Vitaminhandel den größten Umsatzanteil ausmacht. Zu den Kunden zählen Mischfutterhersteller und Mineralfutterhersteller aus Europa und anderen nicht-europäischen Staaten, die mit den Zusatzstoffen Tierfutter für landwirtschaftliche Betriebe herstellen. Zudem verfügt die Kaesler Nutrition GmbH über ein eigenes Siegel („Quality and Trust“), welches ein Qualitätskonzept darstellt. Die Qualitätskontrolle beginnt laut Herrn Busse bereits bei den Lieferanten in Asien. Dort überwacht die Tochtergesellschaft „Kaesler Nutions Shanghai“ vor Ort die Einhaltung notwendiger Qualitäten. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es anfangs einige Lieferunterbrechungen aus Asien, jedoch konnten Rohstoffen aus Europa diese Ausfälle decken. Es gab von Beginn an ein wirksames Krisenmanagement und keine Kurzarbeit. Herr Busse resümierte, dass trotz vieler Veränderungen im Berufsalltag der Angestellten das Jahr 2020 weitgehend gut gemeistert wurde.

 

Die geschäftsführende Gesellschafterin Martina Martens-Schimpf, stellte ihre Personal- und Unternehmensberatungsfirma „MMS Consult“ vor. Unter dem Motto "Wir öffnen Türen" sollen buchstäblich Türen für die Auftraggeber*innen und für Mandant*innen, die sich verändern wollen, geöffnet werden. MMS Consult wurde 1998 von Frau Martens-Schimpf gegründet und war zu Beginn eine reine Personalberatung. Im Jahr 2009 stieg ihr Ehemann mit ins Unternehmen ein.  Mit 10 Mitarbeiter*innen, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, z.B. Projektmanager und Reseacher, ist MMS Consult sowohl bundesweit als auch international tätig. Besonderer Wert wird auf eine langfristige Kundenbindung gelegt und auf die sorgsame Auswahl der Mantant*innen, die den Unternehmen vorgestellt werden sollen. Für Frau Martens-Schimpf ist es eine große Freude, die Karrieren ihrer Mandant*innen mitbegleiten zu dürfen. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Termine verschoben werden, jedoch war es für alle Mitarbeiter*innen möglich, im Home-Office zu arbeiten.

 

Jens Saß, Geschäftsführer, stellte seine Firma „implantcast GmbH“ vor. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und stellt Medizinprodukte her. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 615 Mitarbeiter*innen. Auch in seiner Firma sind die Anforderungen sehr hoch, z.B. benötigt es eigene Zulassungen in vielen Wirtschaftsbereichen. Das Produktportfolio reicht von verschiedenen Endoprothesen (Gelenkersatz) über Revisions- und Tumorimplantate sowie Implantate für Kinder bis hin zu Sonderimplantaten, die zuerst individuell und dreidimensional am Computer geplant und dann im 3D-Drucker ausgedruckt werden. Da Fachkräfte schwer zu bekommen sind, wurde in den letzten Jahren mehr Automatisierung eingeführt. Schon zu Beginn der Corona-Pandemie hat das Unternehmen relativ harte Maßnahmen eingeleitet und diese das ganze Jahr über beibehalten. Positiv zu vermerken ist, dass laut Herrn Saß viele offene Stellen besetzt werden konnten. Das Unternehmen veranstaltete 30 Webevents, die sehr gut angenommen wurden und deshalb nach Corona abgehalten werden. Erst kürzlich wurden 100 Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit geschickt. Die implantcast GmbH hat die Pandemiezeit genutzt, um die Firma neu zu organisieren, so wurden viele Digitalisierungsprojekte gestartet und Förderprojekte unterstützt. Herr Saß würde sich wünschen, dass die Politik den Regulierungswahn stoppt, denn die Datenschutzverordnung verhindert tolle und effiziente Ideen, die die Zusammenarbeit mit Ärzt*innen und OP-Personal viel effizienter machen würden.

 

Wir danken Heiko Busse, Martina Martens-Schimpf und Jens Saß recht herzlich für ihre umfangreichen Einblicke in ihre Unternehmen und ihre Offenheit sowie Michael de Reese für die gelungene Moderation.