"Es kommt auf die Vernunft der Menschen an"
Die Sektion Weserbergland der Wirtschaftsrates Niedersachsen sprach im Rahmen eines Webevents über die derzeitigen Diskussionen rund um das Thema Corona<br />
Zum Thema „Corona im Weserbergland – Herausforderung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ sprachen Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrates Niedersachsen im Rahmen eines Webevents. Gastredner der Videokonferenz war Johannes Schraps MdB, SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag.
Nach einer Begrüßung durch den Sprecher der Sektion Weserbergland, Marius R.P. Müller, stellte sich der Gastredner kurz vor. Zu Beginn seiner Ausführungen konstatierte der junge Bundestagsabgeordnete, dass Deutschland bis jetzt relativ gut durch diese einzigartige Zeit gekommen sei. Das läge vor allem an der breiten Medienberichterstattung zu den Auswirkungen in China und Italien, wodurch Deutschland frühzeitiger reagieren konnte. Weiterhin betonte er auch die aufwendige aber erfolgreiche Rückholaktion zahlreicher Deutscher aus dem Ausland.
Des Weiteren berichtete Schraps, dass sich seit Beginn des Ausbruchs des Virus in Deutschland und dem damit eintretenden Lockdown, zahlreiche Menschen aus seinem Wahlkreis bei ihm gemeldet hätten. Viele Kliniken und Krankenhäuser, aber auch Menschen, deren Angehörige im Ausland festsaßen, hätten sich an ihn gewandt. Daran anschließend gab Schraps den Anwesenden eine Einschätzung darüber, in welcher Weise das Weserbergland von der Krise betroffen ist. „Prinzipiell sind wir hier gut durch die erste Zeit gekommen“, stellte er hierzu fest, sogar die Landratswahl im Kreis Hameln-Pyrmont konnte unter den erschwerten Bedingungen erfolgreich ablaufen. Zwar sei das Weserbergland als Tourismusregion momentan auch stark betroffen, dennoch sehe er hierin auch eine Chance. „In nächster Zeit wird das Reisen über die Bundesgrenzen hinweg sehr schwierig sein, wodurch das Weserbergland auch einen Zuwachs an Touristen erwarten könnte“ so der Bundestagsabgeordnete.
Weiterhin sprachen die Teilnehmer über den zukünftigen Export und Lieferketten. Der wichtigste Exportmarkt für Deutschland sei der europäische Binnenmarkt. Durch die nationalen Grenzschließungen sei die Warenverkehrsfreiheit zwar noch teilweise eingeschränkt, langfristig würde sich dieser Zustand aber wieder normalisieren, so Schraps. „Zukünftig braucht es aber kreativere Lösungen als reine Grenzschließungen“. Hinsichtlich der Debatte um das Zurückholen der Lieferketten nach Europa bzw. Deutschland, stellte er mit Nachdruck fest, dass es ein Zurück nicht geben könne, da die Kosten sonst enorm steigen würden. Vielmehr sollten Lieferketten diversifiziert werden, um nicht nur von einem Anbieter abhängig zu sein.
Anschließend diskutierten die Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrates noch über Themen wie die Impfpflicht, Immunitätsausweis und den zukünftigen Arbeitsmarkt.
Wir danken Herrn Schraps für die sehr interessante und anregende Diskussion.